Er ist zwischen den Welten zu Hause
Aufwühlender Abend mit Denijen Pauljevic bei den Schondorfer Begegnungen. Eine ehemaliger Asylbewerber berichtet über seine Art mit der Einsamkeit fertig zu werden.
Die Veranstaltung im Vortragssaal des exklusiven Schondorfer Lehrinstituts und Internats „Landheim“ am Montagabend beginnt schockierend: Ein Junge und ein Mädchen, beide haben je einen Arm in einer Verwundeten-Schlinge stecken, monologisieren angsterfüllt über die Situation in ihrem vom Krieg gebeutelten Land, sie beide mittendrin. Szenenwechsel: Mit einem Mal stehen fünf Mädchen und drei Jungen auf der Bühne, allesamt „Landheim“-Schüler, die einerseits Kriegs-Schergen mimen, andererseits unschuldige Jugendliche, die für den „Dienst am Vaterland“ rekrutiert werden sollen, notfalls mit Gewalt. Es beginnt ein Hin- und Hergeschubse, lautstarke Beschimpfungen von wegen „vaterlandslose Gesellen“ machen die Runde, die Stimmung heizt sich auf.
Am Ende der rund zehnminütigen Inszenierung können die zwei ersten Protagonisten vor den aggressiven Kriegshetzern fliehen. Es ist ein surreal wirkendes Kurz-Theaterstück, beinahe Holzschnitt-artig. Doch die Botschaft des Ganzen ist erschreckend real: Hier geht es um die Militarisierung speziell von jungen Menschen, die eigentlich keine Lust darauf haben, ihr Leben für einen sinnlosen patriotischen Auftrag zu opfern. Mit dieser verstörenden Aufführung beginnt ein aufwühlender Abend, den der Referent mit den Schlagworten „Flucht – Ankommen – Dasein“ perfekt auf den Punkt bringt.
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