Der Sieger bekommt alles
Es gibt ein ungeschriebenes Gesetz in der Internet-Wirtschaft: „The winner takes it all“ (Der Sieger bekommt alles).
Das galt für die Suchmaschine Google, die sich gegen Dutzende Wettbewerber – von Lycos bis Yahoo – behauptete und heute den Such-Markt fast alleine beherrscht.
Und das gilt für Facebook. Das soziale Netzwerk hat sich gegen alle Konkurrenten durchgesetzt. Es hat weltweit bald eine Milliarde Nutzer. Wer erinnert sich in Deutschland noch an StudiVZ?
Im Internet setzt sich in jedem neuen Trend der Beste durch und die Nutzer folgen wie ein Schwarm. Für die anderen bleiben Brosamen. Was bedeutet das für den Börsengang von Facebook?
Vermutlich wird die große Nachfrage nach Aktien den Firmenwert tatsächlich auf etwa 100 Milliarden Dollar treiben. Weil die ökonomischen Aussichten dieses virtuellen Megastammtisches glänzend sind.
Dennoch birgt der Börsengang für Anleger auch Risiken. Denn Facebook versteht es bislang weniger als etwa Google, mit der großen Zahl der Nutzer auch großes Geld zu verdienen. Im stationären Internet funktioniert das Geschäftsmodell Werbung noch leidlich. Doch die meisten Mitglieder nutzen Facebook mit dem Smartphone – fast werbefrei und kostenlos.
Firmenchef Mark Zuckerberg und seine Entwickler haben noch einige Aufgaben zu erledigen. Die mehr als zehn Milliarden Dollar aus dem Börsengang werden dabei behilflich sein. Es spricht viel dafür, dass am Ende der Sieger Facebook alles bekommt.
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