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13.08.2012

Die Opfer stehen auf der Warteliste

Organe sind knapp, das ist die Wurzel des Problems. Der Skandal wird sich auf die Bereitschaft zur Organspende durchschlagen.

Die Horror-Nachrichten kommen eigentlich immer aus anderen Teilen dieser Welt, wenn es um Organskandale geht. Aus China wird Ende der vergangenen Woche bekannt, dass ein 18-Jähriger eine seiner Nieren an Organhändler verkauft hat, um sich ein iPhone und ein iPad leisten zu können. Die Niere selbst soll für 27000 Euro weiterverkauft worden sein. Dass die Slums in Indien, Bangladesch oder den Philippinen billige „Ersatzteillager“ für die Körper von Reichen sind, ist leider Realität. Die Menschen dort wissen nicht, was sie ihrer Gesundheit antun, wenn sie der Verlockung des Geldes erliegen. Extreme Armut und fehlende Bildung nutzen skrupellose Geschäftsleute aus.

Bisher war es ein Leichtes, mit Abscheu und Entsetzen zu reagieren und sich dennoch entspannt zurückzulehnen. Schließlich tragen sich diese unglaublichen Vorgänge viele tausend Kilometer entfernt zu. Aber auch hierzulande hat die Organspende ihre Unschuld verloren. Es geht zwar nicht um gewerbsmäßigen Organhandel in großem Stil. Doch der Skandal um verpflanzte Lebern, der Deutschland seit einigen Wochen bewegt, hat das Vertrauen der Menschen erschüttert. Ein Oberarzt soll zunächst in der Uniklinik in Regensburg und später in Göttingen Krankenakten und Laborwerte gefälscht haben, um Patienten kränker zu machen, als sie sind – mit dem Ziel, deren Chancen deutlich zu erhöhen, an ein dringend benötigtes Organ zu kommen. Der Hauptbeschuldigte bestreitet die Vorwürfe. Das alles ist noch juristisch aufzuarbeiten.

Insgesamt aber ist der angerichtete Schaden immens. Der Hinweis von Ärzten, dass der Skandal nicht bei der Entnahme der Organe, sondern bei deren Verteilung zu verorten ist, mag korrekt sein. Auf diese Feinheiten kommt es aber letzten Endes nicht an. Denn die Spender geben ihre Organe mit der Gewissheit, dass sie diejenigen erhalten, die sie am dringendsten benötigen. Wenn man sich darauf nicht mehr verlassen kann, steht die Glaubwürdigkeit des ganzen Systems auf dem Spiel.

Dies wird auf die Bereitschaft zur Organspende durchschlagen. Und das just in dem Moment, in dem nach langjährigen parlamentarischen Diskussionen das Organspende-Recht reformiert wurde. Die Menschen müssen sich in Zukunft aktiv mit der Organspende auseinandersetzen. Die Befürworter dieser „Erklärungslösung“ erhoffen sich so mehr Spender. Ob das jedoch erreicht wird, ist fürs Erste jedenfalls fraglich. Denn jetzt haben alle diejenigen genügend Argumente geliefert bekommen, die immer schon Zweifel an der Organspende hatten – ohne dies ausreichend begründen zu können.

Die wahren Opfer des Skandals sind die 12000 Menschen, die in Deutschland auf einer Warteliste stehen – und ohne eine neue Leber, eine Niere oder ein Herz auf Dauer nicht überleben können.

Bewusst wurde die Entnahme (Deutsche Stiftung Organspende), die Vergabe (Eurotransplant) und die Verpflanzung von Organen in Transplantationszentren nicht in eine Hand gelegt – um Missbrauch zu vermeiden. Doch das reicht nicht aus, wie die Fälle in Göttingen und Regensburg zeigen. Kontrollen sind unabdingbar. Ein Vier- oder Sechs-Augen-Prinzip ist für eine gerechte Verteilung notwendig.

Auch das Ethos der Transplantationszentren ist gefragt. Organe sind knapp, das ist die Wurzel des Problems. Wie kann es dann sein, dass die Zentren bis zu fünf Prozent der Verpflanzungen an Patienten vornehmen dürfen, die nicht aus dem Eurotransplant-Raum stammen? Hier wird Transplantationstourismus gefördert. Die Ehrlichkeit beim Thema „Organspende“ bleibt dabei auf der Strecke.

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