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Leitartikel zur Ukraine
26.04.2012

Ein EM-Boykott wäre töricht

Winfried Züfle
Foto: Wagner

Die Antwort des Westens auf die Menschenrechtsverletzungen in der Ukraine muss indes politisch sein. Die Fußballmannschaft zurückzuziehen, wäre töricht.

Westliche Reisende in Kiew sind meist überrascht, dort mitten in der Stadt ein Olympiastadion vorzufinden. Doch während der Olympischen Spiele 1980 in Moskau wurde das olympische Fußballturnier in der Hauptstadt der Ukraine entschieden. Dies ist hierzulande nicht geläufig, weil damals die USA, Deutschland und weitere Länder die Spiele wegen der 1979 erfolgten Besetzung Afghanistans durch sowjetische Truppen boykottierten.

Bewirkt hat das Fernbleiben der westlichen Sportler nichts. Die Kremlführer setzten den blutigen Krieg am Hindukusch ungerührt fort. Erst viele Jahre später, als die gegen die Besatzer kämpfenden Mudschaheddin, vom Westen ausgerüstet, den Truppen Moskaus hohe Verluste beibrachten, bliesen sie 1989 zum Rückzug. Direkte Auswirkung des Olympiaboykotts war indes, dass die Athleten aus dem Ostblock 1984 nicht zu den Olympischen Spielen nach Los Angeles fahren durften.

Seither wird immer wieder der Boykott der einen oder anderen Sportveranstaltung aus politischen Gründen gefordert. So waren die Olympischen Spiele in Peking 2008 wegen der problematischen Menschenrechtslage in China höchst umstritten. Auch am Formel-1-Rennen vergangenen Sonntag in Bahrain entzündete sich Kritik.

Bahrain : Propagandawirkung kam nicht mehr den Herrschenden zugute

Allerdings zeigte sich dort ein bemerkenswerter neuer Trend: Die Propagandawirkung des Ereignisses kam nicht mehr den Herrschenden zugute. Vielmehr nutzte die Opposition die durch den Sport geschaffene Plattform, um mit Demonstrationen die Weltöffentlichkeit auf ihr Anliegen hinzuweisen.

Jetzt wird diskutiert, ob das deutsche Team die Fußball-Europameisterschaft in der Ukraine und in Polen boykottieren sollte. Im Hintergrund steht das Schicksal von Julia Timoschenko. Die ehemalige Revolutionsführerin und spätere Ministerpräsidentin wird durch offenkundig politisch motivierte Gerichtsverfahren systematisch fertiggemacht. 2011 wurde sie zu sieben Jahren Haft und Schadenersatz von 189,5 Millionen (!) US-Dollar verurteilt (für Verluste, die angeblich durch Gasverträge mit Russland entstanden sind). Weitere Verfahren gegen sie und ihre einstigen Minister sind angedroht.

Offensichtlich handelt die Justiz im Sinne des seit 2010 regierenden Präsidenten Viktor Janukowitsch, der seine gefährlichste Konkurrentin für die nächste Wahl aus dem Weg räumen will. Außerdem ist Rache im Spiel. Die maßgeblich von Timoschenko angeführte Orangene Revolution hatte sich gegen Manipulationen bei der ersten Wahl von Janukowitsch zum Präsidenten im Jahr 2004 gerichtet. Die Demonstranten erzwangen einen zweiten Wahlgang – und Janukowitsch verlor.

Die Antwort des Westens auf die aktuellen Menschenrechtsverletzungen und Demokratiedefizite in der Ukraine muss indes politisch sein. Die Fußballmannschaft zurückzuziehen, wäre töricht, weil sich dadurch an den politischen Verhältnissen nichts ändern würde.

Gauck handelt vorbildlich

Vorbildlich handelt die EU, indem sie das Inkrafttreten des Assoziierungsabkommens mit der Ukraine auf unbestimmte Zeit verschoben hat. Dies trifft die Regierung in Kiew hart. Auch der Verzicht von Bundespräsident Joachim Gauck auf die Teilnahme an einem Treffen auf der Krim ist ein richtiges Signal. Kanzlerin Angela Merkel und weitere deutsche Politiker sollten sich daran ein Beispiel nehmen.

Die „Euro 2012“ muss genutzt werden, um über das Thema Repression in der Ukraine aufzuklären. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass sich dank des öffentlichen Drucks die Lage für die rückenkranke Julia Timoschenko vielleicht bereits vor der EM verbessert.

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