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15.10.2013

Ein Testfall für den Papst

Walter Roller

Eine der Lehren aus dem Fall Limburg besteht darin, dass es um Kontrolle und Transparenz der kirchlichen Finanzen nicht gut bestellt ist.

Der Bischof von Limburg kämpft in Rom um sein Amt. Wäre er Politiker, hätte ihn der Sturm der Empörung bereits zum Abtreten gezwungen. Aber die uralte katholische Kirche verfährt nach eigenen Spielregeln, und sie ist keine demokratische Institution, die das Schicksal eines ihrer Oberhirten von dem vorherrschenden gesellschaftlichen Meinungsbild und dem öffentlichen Druck abhängig machte. Daraus – und aus der Fürsprache mächtiger konservativer Freunde wie dem Präfekten der Glaubenskongregation, Müller – mag Franz-Peter Tebartz-van Elst die Hoffnung schöpfen, seine glanzvolle Karriere auf dem Domberg zu Limburg fortsetzen zu können.

Der Bischof als Opfer einer von internen Gegnern und kirchenfeindlichen Kräften munitionierten Medienkampagne: So in etwa lautet nun die Verteidigungslinie, die Tebartz-van Elst im Schaukampf mit dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Zollitsch, bezogen hat. Es ist ein Kampf auf verlorenem Posten, weil die Maßlosigkeit des Bauherren Tebartz-van Elst keine „Erfindung von Journalisten“ (Kardinal Müller), sondern hinlänglich belegt ist. Der Glaubwürdigkeitsverlust, den der Bischof wegen des verschwenderischen Ausbaus seiner Residenz erlitten hat, wiegt zu schwer, als dass er weitermachen könnte. Der für die Kirche insgesamt angerichtete Vertrauensschaden ist zu groß, als dass es nun keiner personellen Konsequenzen bedürfte.

Es ist ja nicht so, dass einfach nur die Baukosten aus dem Ruder gelaufen sind. So was passiert ständig bei öffentlichen Bauprojekten. Das Problem ist, dass dieser Bischof dem hohen moralischen Anspruch seines Amtes und seiner Vorbildfunktion nicht gerecht geworden ist. Eine Bischofswohnung für drei Millionen Euro, mit frei stehender Badewanne, irrsinnig teuren Einbauschränken und zahlreichen anderen luxuriösen Extras: Das ist skandalöse Geldverschwendung und selbst dem wohlwollendsten Gläubigen nicht zu erklären. Gravierender noch ist, dass auch Lug und Trug im Spiel sind. Die Baukostenexplosion ist verschleiert, das Aufsichtsgremium hinters Licht geführt worden. Ein Bischof, der es mit der Wahrhaftigkeit nicht ernst nimmt und dem – wegen der Affäre um seinen Erste-Klasse-Flug nach Indien – ja auch ein Strafbefehl wegen falscher eidesstattlicher Versicherung droht, ist nicht mehr tragbar. Sein Verhalten steht zudem in krassem Widerspruch zu dem, was der neue Papst vorlebt und der Kirche vorgibt. „Seid nahe beim Volk und lebt, was ihr predigt“, fordert Franziskus. Der Papst verkörpert jene Demut und Bescheidenheit, die dem Limburger Bischof fremd sind.

Am Umgang mit dem Fall Tebartz-van Elst wird sich nun auch erweisen, wie ernst es dem Papst tatsächlich mit der Neuausrichtung der Kirche ist. Bliebe der Bischof im Amt, nähme auch die Glaubwürdigkeit von Franziskus Schaden. Sollte Tebartz-van Elst nicht aus freien Stücken gehen, so muss der Papst handeln – und sei es, um der ganzen Kirche seine Entschlossenheit zu demonstrieren. Der Fall des Limburgers ist, wie die weltweite Aufmerksamkeit zeigt, zum Testfall für den Reformkurs des Papstes geworden.

Der Lebensstil hoher Würdenträger ist das eine, die innere Verfasstheit der Kirche das andere. Eine der Lehren aus dem Fall Limburg besteht darin, dass es um Kontrolle und Transparenz der kirchlichen Finanzen nicht gut bestellt ist und es an der Spitze der Bistümer mit der vom Papst gepriesenen „kollegialen Verantwortung“ nicht weit her ist. Der lange Weg der Erneuerung, den Franziskus gehen will, führt also auch über eine Veränderung starrer hierarchischer Strukturen.

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