Eine gewaltige Herausforderung
Die Opferzahlen allein machen das jüngste Blutbad zum zweitschlimmsten Amoklauf in der Geschichte des Landes.
Die Opferzahlen allein machen das jüngste Blutbad zum zweitschlimmsten Amoklauf in der Geschichte des Landes. Dass ihm vor allem Kindergarten- und Grundschulkinder zum Opfer fielen, hat aber auch für die USA eine neue Qualität. Und trotz dieser Tragödie – so ist zu befürchten – wird sich wohl wenig ändern. Denn selbst die Befürworter schärferer Waffengesetze haben Hemmungen, jetzt schon eine politische Debatte anzustoßen. Tatsächlich kommt es auf diese Weise nie zu einer Diskussion, denn kaum jemand will das heikle Thema anfassen. Gegner einer Gesetzesverschärfung argumentieren mit dem Verfassungsrecht auf Schusswaffenbesitz und der Feststellung, die Waffe alleine mache den Menschen nicht zum Mörder.
Die Verfassungsväter der USA hatten allerdings noch keine Ahnung von Geschützen, die Dutzende von Schüssen ermöglichen, ohne überhaupt nachzuladen. Von 1994 bis 2004 war in den USA schon einmal bundesweit die Nutzung halbautomatischer Waffen im zivilen Leben verboten. Dieses Gesetz zu erneuern wäre ein großer Schritt. Allein dafür bedarf es aber einer gewaltigen politischen Anstrengung, zu der Präsident Obama aufgerufen hat. Um etwas zu ändern, wird er einen langen Atem brauchen.
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