Sternstunde des Journalismus
Zum ersten Mal haben Reporter aus aller Welt gemeinsam aufgedeckt, wie reiche Menschen mit aller Macht versuchen, so wenig Steuern wie möglich zu zahlen.
Eindrucksvoller kann ein Berufsstand kaum unter Beweis stellen, wie wichtig er für das Funktionieren freier Gesellschaften ist. Zum ersten Mal haben Reporter aus aller Welt gemeinsam aufgedeckt, wie reiche Menschen mit aller Macht versuchen, so wenig Steuern wie möglich zu zahlen. Diese Aufklärungsarbeit mag vielleicht einige Steuersünder animieren, sich selbst anzuzeigen und ihr Schwarzgeld zu legalisieren. Damit haben die Reporter ihre internationale Antwort auf eine globalisierte Steuerhinterziehungswelt gegeben. In Zeiten, die für private Medien schwieriger geworden sind und in der exzellente Recherche- Organe wie die Financial Times Deutschland dichtgemacht wurden, kommt das einem Ausrufezeichen gleich. Die Journalisten haben sich vernetzt und damit eine enorme Kraft erzeugt, zu der einzelne Zeitungen nicht imstande sind. Das ist eine Sternstunde des Journalismus.
Es wird sich zeigen, ob Gunter Sachs im deutschsprachigen Raum der prominenteste Steuersünder ist. Manche Vermeidungsprofis werden zittern, ob auch sie bald genannt werden. Die Aktion hat hoffentlich eine erzieherische Wirkung.
Der Staat braucht Steuern. Selbst im reichen Deutschland gibt es reichlich Schulen, die dringend renoviert werden müssen.
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