Eine Meisterleistung
Dorel Baicu konzertierte mit Dr. Dietmar Gräf im Kloster
Bad Wörishofen Es ist ein höchst virtuoses Werk von Niccolò Paganini (1782-1840), das „Capriccio Nr. 24“. Er schrieb es eigentlich für Violine Solo. Wie sich diese grandiose, äußerst kapriziöse Komposition in der Bearbeitung für Querflöte anhört, das zeigte Professor Dorel Baicu Simon aus Rumänien. Eine wahre Meisterleistung. Dr. Dietmar Gräf war es wieder einmal gelungen, einen brillanten Künstler für eines seiner Meisterkonzerte im Festsaal des Dominikanerinnenklosters zu gewinnen. Dieses Werk sei, so Gräf, an Virtuosität nicht mehr zu überbieten.
Dorel Baicu schien mit dem Instrument eine Einheit zu bilden. Sobald die ersten Töne erklangen, herrschte absolute Stille im Saal. Die zahlreichen Gäste gerieten in den Bann dieser „Teufelsflöte“. Sie gehorchte Baicu in jeder einzelnen Facette, in jeder feinsten Tonfolge.
Gemeinsam mit Dietmar Gräf am Flügel erklangen die zauberhaften Melodien der „Suite Carmen“ für Flöte und Klavier von Francois Borne (1840-1920).
Moderner, nicht aber weniger diffizil, war die „Siciliana und Burlesca“ für Flöte und Klavier von Alfredo Casella (1883-1947). Carl Philipp Emanuel Bach (1714-1788) schrieb die „Sonata in a-Moll“ in drei Sätzen für Flöte Solo. Wer kennt nicht die zauberhaften Melodien und Szenen aus dem „Karneval der Tiere“. Camille Saint-Saens (1835-1921) setzte sie romantisch und verträumt ins musikalische Bild. Für die „Introduction und Rondo Capriccioso“ op. 28 für Flöte und Klavier waren es diese romantischen Elemente, welche die Gäste im Saal zum Schwärmen brachten.
Baicu entlockte seiner Flöte jede Menge Jubeltöne. Diese Komposition ist der letzte Satz des Violinkonzertes op. 20 von Saint-Saens, das er für den damals größten Geiger, Pablo de Sarasate, schrieb. Wegen des fulminanten Erfolges machte er daraus ein eigenständiges Werk.
Dieser Erfolg ist auch heute immer noch sehr lebendig. Belohnt wurden die beiden Künstler mit frenetischem Applaus. Zum Dank spielten sie eine „Hommage an César Franck“ komponiert von Dr. Gräf. Den Abschluss bildete ein romantisches Solostück an der Querflöte mit Dorel Baicu. (sid)
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