Eiserne Hochzeit: „Wir sind dankbar für alles“

Willi und Finni Körner haben sich beim Tanzen in Bad Wörishofen kennengelernt.

„Ja, das war schon ein Zufall, dass wir uns da beim Tanzen kennengelernt haben“, erzählt Wilhelm Körner. Damals gab es im Café Fischer noch regelmäßig diese typischen Tanztees. „Und da hat es gleich gefunkt, wir haben auch schon bald darauf geheiratet und dann kam auch bald unsere Renate auf die Welt“, ergänzt seine Frau Josefine. „Das ist typisch für meinen Mann, er ist immer noch so ungeduldig wie damals“, fügt sie hinzu.

Die beiden hatten zu Anfang ihrer Ehe in einem zehn Quadratmeter großen Zimmer gelebt. In einem Kirchdorfer Bauernhaus, zur Miete. „Wir hatten wirklich nichts, und als wir dann 1957 in eine Postdienstwohnung mit drei Zimmern und Balkon in die Gartenstadt gezogen sind, kam ich mir vor wie im Himmel“, erzählt die 85-jährige Jubilarin weiter. Beide stammen aus dem Sudetenland und ihre Familien hat es nach der Vertreibung ins Unterallgäu verschlagen. Nachdem Willi Körner 1946 aus der Gefangenschaft kam, musste er seine Familie erst wieder suchen. Fündig wurde er in Kirchdorf, wo er zuerst auch als Hilfsarbeiter arbeitete. Danach begann er seine Laufbahn bei der Post, wo er es bis zum Diplom-Verwaltungswirt brachte. Doch der Beruf brachte auch viele Umzüge mit sich, die vor allem Josefine Körner zum Teil hart zusetzten. Von Wörishofen nach Neu-Ulm, dann zurück in die Kurstadt und in den Neunzigern nach Erkheim, um näher bei Tochter Renate zu sein.

Mindelheim Bad Wörishofen Landkreis Unterallgäu