Zeitreise durch 950 Jahre Wörishofen
Eine Ausstellung im Kurhaus zeigt die wichtigsten Stationen - und an schlimme Zeiten.
950 Jahre Bad Wörishofen – eine „beeindruckende und wechselvolle Geschichte“ sei das, findet August Filser. Dass es sich lohnt, sich mit dieser Vergangenheit zu befassen, betonte Filser als Laudator zur Ausstellung „Stationen aus der Geschichte“. Sie ist ab sofort auf der Kurhaus-Galerie zu sehen. Bürgermeister Paul Gruschka begrüßte zur Eröffnung auch die Archäologin und Lektorin Ursula Ibler sowie den Archäologen und Verlagsleiter Volker Babucke, die maßgeblich an der Gestaltung beteiligt waren. Kurdirektorin Petra Nocker erläuterte, dass auf zehn Schautafeln die wichtigsten Stationen der Wörishofer Stadtgeschichte dargestellt werden, von der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 1067 bis zur Jetzt-Zeit. Sie sprach die Herrschaft des Klosters an und die damit verbundene Wirkung auf den Ort bis hin zur Entwicklung zur Kurstadt.
August Filser berichtete, durch Funde sei belegt, dass die Gegend um Wörishofen bereits in der Steinzeit von Jägern und Sammlern durchstreift worden sei. Besondere Zeichen seien frühe keltische Hügelgräber aus der Hallstattzeit um 800 vor Christus. Bei Schlingen gebe es Spuren der Römer, außer Keramiken auch drei Münzen, davon eine gut erhaltene Sesterze mit Bildnis des Römischen Kaisers Marc Aurel. Schließlich sei es „Ein Otthalm de Werenshova“ gewesen, der am „29. Juni 1067 Zeuge eines beurkundeten Rechtsgeschäftes“ war. Als Vertreter des Ortsadels sei er zu diesem bedeutenden Geschäft berufen worden - „eine Schenkung des Swigger von Balzhausen an das Stift St. Peter am Perlach in Augsburg“. Bekannt sei, so Filser, dass Schlingen schon 897, also vor 1 100 Jahren urkundlich erstmals genannt worden sei. Filser erinnerte an die Jahre 1347 und 1348, als die Pest etwa 500 Todesopfer in Wörishofen forderte, etwa drei Viertel der Einwohner. Am 2. Mai 1855 begann rückblickend ein neues Zeitalter für die Stadt, als Sebastian Kneipp als Beichtvater nach Wörishofen kam und „für erfrischende Unruhe“ sorgte, so Filser. Wie kritisch der Pfarrer die folgende stürmische Bautätigkeit im 19. Jahrhundert sah, berichtete Filser ebenfalls. Zu sehen ist das in der Ausstellung, die bei freiem Eintritt bis zum 2. Juli geöffnet ist. (sid)
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