Konzert: Einfach er selbst

Michael Fitz gibt in Roggenburg seine musikalische Visitenkarte ab

„Des bin i“, so nennt Schauspieler und Liedermacher Michael Fitz sein neues Bühnenprogramm, das sich aus Betrachtungen übers eigne Leben speist. Im Roggenburger Klostergasthof waren rund 250 Zuhörer dabei, als der als Musiker und „Tatort“-Darsteller bekannte Kreative einen ausgedehnten Blick in seine Persönlichkeit gewährte. Spontanbesuch, Erinnerungen an Glücksmomente, Nachdenklichkeiten über Liebe und Partnerschaft – und überhaupt, das Ich und die Anderen: Ausgerüstet mit vier Gitarren und ausdrucksstarker Stimme entknotet Fitz an diesem Abend genüsslich die eigenen Gedankengänge in melodiöser Form.

Und gibt damit manches Mal Gelegenheit, ein Stück von sich selbst wiederzuerkennen. Zum Beispiel in der Erinnerung an Kirschen-Klau in der Kindheit und die lässigen Jungs, die direkt erwischt werden – oder die Vorsichtigen, die sich nie nach vorne wagen. „I geh ned aufs Eis“, lässt er die singen, „i grab mir lieber an Teich, bloß für mi ganz aloa.“ Viele Leidensgenossen dürfte er auch in Sachen „Autofahrer-Tourette“ finden, unter dem er nach eigenen Angaben leidet, und das sich, dank wohlgesetzter Worte der Gefährtin, zumindest zeitweise verflüchtigt. Dabei geht es meist melancholisch zu in seinen Liedern, selbst dann, wenn er, wie in „Heit“ einen besonders guten Tag besingt, und wenn´s um die Endlichkeit des Lebens geht, wie in „I hob koa Zeit“, dann sowieso.

Neu-Ulm Roggenburg