Gute Finanzlage – und doch kein Geld für eine Turnhalle?
Nersinger Gemeinderat verabschiedet Haushalt. Das sagen die Fraktionen zum Sparkurs.
Der Sparkurs der Gemeinde Nersingen zahlt sich offenbar aus. Denn obwohl in diesem Jahr viel Geld in die Feuerwehren der Ortsteile und den Neubau der Grüngutsammelstelle ausgegeben wird, kann die Gemeinde bis Ende dieses Jahres wieder 600000 Euro Schulden abbauen. „Wir dürfen stolz sein, dass wir ohne Kreditaufnahme einen soliden Haushalt erarbeitet haben“, sagte Bürgermeister Erich Winkler in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Dem stimmten die Fraktionschefs zwar größtenteils zu, doch nicht jeder Rat konnte nachvollziehen, warum trotz der guten Finanzlage so manches Zuckerl dennoch nicht drin ist.
Dieter Wegerer preschte dem wenn auch sehr knappen Plädoyer seines Parteikollegen und Freie-Wähler-Fraktionschefs, Josef Klein, vor und sprach ein Dauerthema an: den Bau einer Turnhalle in Nersingen. Der ehemalige Bürgermeister brachte schon in seiner Amtszeit vor über 15 Jahren immer wieder das Thema Sporthalle ins Gespräch und wird auch jetzt nicht müde, es erneut zu tun. Er verstehe zwar, dass der Bau einer Halle im Haushalt für 2016 nicht auftaucht, dennoch seien in den Planungen die Jahre 2017 und 2018 bereits aufgelistet, wo seiner Ansicht das Wort „Sporthalle“ aufgeführt werden könnte – „nachdem wir immer sparsame Haushalte geführt haben“, sagt Wegerer. Und tatsächlich: Die Balken in der Schuldentabelle der Gemeinde werden jährlich kleiner. Während es 2003 noch stattliche 11,5 Millionen Euro Miese waren, waren es 2009 noch 8,6 und 2015 nur noch 4,8 Millionen Euro Schulden. Gerade deshalb hält Wegerer den Zeitpunkt für den Bau günstig. „Und: Nie war die Zinslage für so einen Bau günstiger.“ Eine Reaktion gab es auf seine Ausführungen nicht. Auch Bürgermeister Winkler nahm sie wortlos hin. Rätin Sabine Krätschmer von der SPD sieht an anderer Stelle „dringenden“ Investitionsbedarf: beim sozialen Wohnungsbau, um für alle Bürger bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Auch der Bau der Grüngutsammelstelle werde der Gemeinde kräftig zu Buche schlagen. „Die Gemeinde hat somit keinen Spieltraum für zusätzliche, wünschenswerte, freiwillige Leistungen“, sagte Krätschmer. Schuldentilgung sei der beste Weg, um Geld für Investitionen zu bekommen. „Die günstigen Konditionen für Kreditaufnahmen sollen uns nicht zu leichtfertigen Krediten veranlassen.“
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