Sorgen bei den Sudetendeutschen
Die Landsmannschaft in Nersingen schrumpft. Jetzt steht sogar die Auflösung der Ortsgruppe im Raum
Große Sorgen um fehlende Mitglieder plagt die Ortsgruppe Nersingen der Sudetendeutschen Landsmannschaft. Derzeit umfasst der Verein gerade einmal 31 Mitglieder, davon sind 19 Mitglieder aus Nersingen und die restlichen sind von verschiedenen Ortsgruppen, die die Nersinger vor einiger Zeit übernommen hat. Vorsitzende Ruth Stern ist über diese Situation sehr verzweifelt: „Wir bekommen keinen Nachwuchs.“ Es sei äußerst schwierig, neue Mitglieder zu bekommen. „Die Kinder lernen über die Vertreibung zu wenig in der Schule und haben dazu auch keinen Bezug.“
Ob die Nersinger Ortsgruppe nun aufgelöst wird, ist derzeit noch nicht eindeutig klar. Man werde auf jeden Fall bis zur nächsten Jahreshauptversammlung weitermachen, stellte Vorsitzende Stern fest. Bis dahin gelte die Aufmerksamkeit den verbleibenden Mitgliedern. Das Programm stehe fest: Man wolle im Sommer einen Ausflug machen, im Winter eine Adventsfeier und werde weiterhin Mitglieder zu runden Geburtstagen besuchen und mit einem kleinen Geschenk überraschen.
Vorsitzende hört 2016 auf
Für Stern stehe jedoch fest, dass sie im nächsten Jahr bei den Wahlen nicht mehr zur Verfügung stehen wird. „Wer soll es aber dann machen?“, fragt sie sich. Die Mitglieder seien einfach nicht mehr in dem Alter, um ein Amt zu übernehmen. „Bis dahin lassen wir es so weiter laufen“, verspricht die Vorsitzende. Sie würde es sehr bedauern, die Ortsgruppe auflösen lassen zu müssen, aber sie weiß, dass auch andere Zusammenschlüsse solche Probleme haben.
Bei dem Treffen gab es allerdings auch gute Nachrichten: So wurden mehrere Mitglieder für langjährige Vereinstreue ausgezeichnet. Seit 20 Jahren ist Olga Schmid dabei, die Vorsitzende Ruth Stern bereits seit 55 Jahren und auf stolze 60 Jahre Mitgliedschaft konnte Gerlinde Singler zurückblicken. (ewgo)
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