Aus dem Leben einer gar nicht Überflüssigen
Im „Cafe Wort.Schatz“ gab es Texte der Autorin Lena Christ just an ihrem 133. Geburtstag
„Heast as ned, wia die Zeit vergeht…“ Ruhige Gitarrenklänge und leiser Gesang stimmten ein auf eine Zeit, in der Bauern schwer schufteten und Armut wie Krankheit in der Stadt das Leben schwer machten. In dieser Zeit, Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts, lebte Lena Christ. Der bayerischen Mundartdichterin war im Café Wort.Schatz der Abend ihres 133. Geburtstags gewidmet.
Petra Wintersteller und Karolina Hofmeister, beide Schauspielerinnen aus München, und Noppo Heine ließen nicht nur die Texte, sondern Lena Christ als Person lebendig werden. Mittels Textstellen aus ihrer Biografie „Erinnerungen einer Überflüssigen“ zeichnete Petra Wintersteller Lena Christs Lebensweg nach. Nach der zunächst unbeschwerten Kindheit auf dem Hof ihrer Großeltern wurde sie alsbald zu ihrer Mutter nach München gebracht. Dort entwickelte sich ihr Leben zu einem Alptraum: Eindrucksvoll verkörperte Wintersteller die hasserfüllte Sprechweise der Mutter, die ihr Kind regelmäßig blutig schlug. Gezielt eingebaute Pausen mit Instrumentalmusik ließen die Grausamkeiten nachwirken und neue erahnen. Als ihr späterer Mann (alias Noppo Heine) Lena Christ (verkörpert durch Petra Wintersteller) mit einem Blumenstrauß einen Antrag machte, schien sich das Blatt zu wenden, doch die Ehe sollte wegen der Alkoholsucht ihres Mannes unglücklich werden. Schließlich allein zuständig für sechs Kinder, hoffte Lena Christ, krank zu sterben. Stattdessen stand am Ende der Lesung aber die bewegende Erkenntnis: „Das Leben suchte mir zu zeigen, dass ich nicht das sei, für das ich mich so lange gehalten hatte: eine Überflüssige.“
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