Massiv bauen
Die Bürgermeister aus dem Landkreis informieren sich beim Gerolsbacher Kollegen Martin Seitz über alternative Lösungen bei der dezentralen Unterbringung von Flüchtlingen.
„Willst du den Bau nicht einst beweinen, dann baue nur mit festen Steinen.“ – Ob Roland Weigert diese Volksweisheit im Sinn hatte, verriet er nicht auf der außerordentlich einberufenen Besprechung am Dienstag im Großen Sitzungssaal. Doch einen Fingerzeig des Landrats sollte die Einberufung für die Bürgermeister sehr wohl sein. Mit Wirkung vom 1. Dezember hat die Regierung von Oberbayern die wöchentliche Zuweisung an die Landkreise auf 39 Asylbewerber angehoben, was die ohnehin schleppende Requirierung geeigneter Unterkünften für die dezentrale Unterbringung der Flüchtlinge in den Gemeinden noch einmal verschärft. Der Landkreischef hatte deshalb den Gerolsbacher Bürgermeister Martin Seitz eingeladen, der seinen Kollegen ein innovatives Modell vorstellte. Der Bauunternehmer will im Nachbarlandkreis ein Massivbaukonzept für Flüchtlingsunterkünfte und sozialen Wohnungsbau etablieren.
Die nackten Zahlen, präsentiert von Matthias Hentschel, dem zuständigen Koordinator am Landratsamt, sprechen für den dringenden Handlungsbedarf: Zum Jahresende werden 1490 Asylbewerber im Landkreis leben. Mit der erhöhten Zuweisung steigt die Zahl bis zum 31. Dezember 2016 auf 3518 Personen, das wären 3,8 Prozent der Landkreisbevölkerung. Heuer gilt noch eine Quote von 1,6 Prozent, was per Kreistagsbeschluss auf die Gemeinden umgelegt wurde. Freilich erfüllt dies aktuell nur die Stadt Neuburg (2,4 %). In neun Landkreiskommunen sind überhaupt keine Asylsuchenden untergebracht. Dass der Landkreis bei der Regierung von Oberbayern bei der Auslastung noch im grünen Bereich geführt werde, liege alleine daran, dass der dauerhafte Betrieb der Noterstaufnahme in der ehemaligen Lassigny-Kaserne in Neuburg angerechnet werde. „Wir nehmen damit den Druck von den Gemeinden weg“, betonte Roland Weigert. Zum Jahresende liegt der Landkreis in der dezentralen Unterbringung dennoch mit 164 Personen im Soll. „Wir müssen also unsere Hausaufgaben machen“, nahm der Landrat seine Bürgermeister in die Pflicht.
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