Spaziergang zum Ort des Grauens
90 Jahre nach dem ungeklärten Sechsfachmord brechen noch immer zahlreiche Schaulustige dorthin auf, wo der Bauernhof bis zu seinem Abbruch 1923 gestanden hat.
Es ist ein früher Sonntagabend. Ein trüber, Wolken verhangener Himmel spannt sich über das Schrobenhausener Land, taucht das Paartal in diffuses Licht. Bei hereinbrechender Dämmerung und in der Kühle der Abendstunde verweilen die meisten Menschen in ihren Häusern. Dessen ungeachtet macht sich in Waidhofen beim Gasthof Bogenrieder eine 50-köpfige Gruppe auf den Weg. Die Kellnerin verabschiedet sie schmunzelnd, ist keineswegs erstaunt über das Ziel der abendlichen Wanderer, die jetzt einen Spaziergang von sechs Kilometern vor sich haben. „Nach Hinterkaifeck gehn S’? Ja, da kommen Leut aus ganz Deutschland, um sich dort umzuschau’n“, weiß sie. Immer wieder werde sie selbst nach dem Weg dorthin gefragt.
Die Gruppe an diesem Abend braucht die Kellnerin nicht als Wegweiser. Landkreisführerin Maria Weibl nimmt sich ihrer an. Und so stapfen die nächtlichen Spaziergänger gespannt hinter ihr her in Erwartung eines Ortes, den es gar nicht mehr gibt – Hinterkaifeck. Es gibt nur noch das Grauen, das mit ihm verbunden war und nach 90 Jahren noch immer ist. Es gibt den Schauder, den allein der Klang des Namens auslöst – Hinterkaifeck. Und es gibt die Geschichte des Sechsfachmords, dem in der Nacht zum 1. April 1922 eine ganze Bauernfamilie zum Opfer gefallen ist.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.