Amazon versus Hollywood: Deutsche Filmproduzenten begrüßen Filmpläne
Amazon will nichr mehr nur Fernsehserien anbieten, sondern mit eigenen Kinofilmen sogar Hollywood Konkurrenz machen. Der Online-Händler will bis zu zwölf Filme pro produzieren.
Am Montag hat Amazon angekündigt, nun auch Kinofilme produzieren zu wollen. Damit fordert der Online-Händler Filmschmiede Hollywood heraus. Roy Price, Vizepräsident von Amazon Studios, gab an: Zwölf Filme pro Jahr seien das Ziel. Die künstlerische Leitung der Produktion liege bei Ted Hope. Der amerikanische Filmproduzent ist für seine Independent-Filme bereits vielfach ausgezeichnet worden.
Filmproduzenten in Deutschland sind begeistert von dieser filmischen Ambition von Online-Händler Amazon. Der betonte, Filmschaffenden mit frischen und gewagten Ideen entgegenkommen zu wollen und ein größeres Publikum mit innovativen Filmideen erreichen zu wollen. Der Sprecher der Deutschen Produzentenallianz, Jens Steinbrenner, begrüßt diese Ankündigung: "Wir finden es toll, wenn Bewegung in den Markt kommt und sich Online-Plattformen in den Wettbewerb einschalten."
Amazons Budget ist klein, die Hoffnungen aber sind groß
Steinbrenner betonte, dass dieser Konkurrenzkampf mit Hollywood zu einem Zweitverwertungsmarkt führen könnte. Davon könnten auch deutsche Filmemacher profitieren, auch wenn Amazons Pläne zur Zeit irrelevant für deutsche Produzenten seien. Dafür sei der deutsche Markt zu klein. Das Branchenblatt "Variety" berichtete, dass das Budget für die Film-Produktionen von Amazon zwischen 5 und 25 Millionen US-Dollar liegen solle.
Nachdem Amazon bereits eigene Serien produziert und für eine weiter Serie sogar Woody Allen verpflichtet hat, soll das Angebot des Online-Händlers und Streaming-Anbieters nun noch durch eigene Kinofilme erweitert werden. Diese sollen bereits vier bis acht Wochen nach der Kinopremiere im eigenen Video-Streamingdienst angeboten werden. Auch Streaming-Dienst Netflix setzt zunehmend auf eigene Produktionen. dpa/sh
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