Immer mehr Menschen leben ohne Fleisch
Für die einen gehört Fleisch einfach auf den Essenstisch. Doch immer mehr Menschen verzichten dankend: Der Anteil der Vegetarier auf der Welt wächst.
Nach Angaben des Vegetarierbundes Deutschland isst jeder Deutsche in seinem Leben 1094 Tiere: 4 Kühe und Kälber, 4 Schafe, 12 Gänse, 37 Enten, 46 Truthähne, 46 Schweine und 945 Hühner. Hinzu kommen Fische und andere Meerestiere. Der weltweite Durchschnitt liegt weit darunter: Der Pro-Kopf-Verbrauch lag im Jahr 2010 bei 34 Kilogramm Fleisch. In den Vereinigten Staaten, die zu den Ländern mit dem höchsten Fleischverbrauch gehören, wurden 119 Kilogramm verzehrt.
Gar nichts mit Fleisch am Hut haben die Vegetarier. Von ihnen soll es weltweit eine Milliarde geben, über 200 Millionen davon in Indien. Der Vegetarierbund Deutschland geht von sechs Millionen Fleischverweigerern in der Bundesrepublik aus - mit steigender Tendenz. "Ob sie dabei bleiben, ist eine andere Frage", sagt Kulturwissenschaftler Gunther Hirschfelder im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa zum Weltvegetariertag. "Heute gibt es viele Mode-Vegetarier, die auf Fleisch verzichten, wenn es gerade passt."
Trotzdem fordern auch viele Experten ein weltweites radikales Umdenken beim Essen. Ihre Sorge: Wächst die Weltbevölkerung weiter so schnell, könne nicht genügend Fleisch für alle beschafft werden.
Zum Weltvegetariertag am 1. Oktober weisen Vegetariergruppen und Tierschutzvereine auf Probleme wie Massentierhaltung oder Hunger in Entwicklungsländern wegen Fleischkonsums in Industriestaaten hin. Der Tag wurde erstmals zum Welt-Vegetarier-Kongress 1977 initiiert. dapd, dpa, AZ
Die Diskussion ist geschlossen.