Jochen Schweizer, der meditierende Adrenalinjunkie
Jochen Schweizer ist Juror in der Vox-Sendung "Die Höhle der Löwen". Er verdient Geld mit dem Adrenalin anderer Leute. Doch dies forderte schon einen schrecklichen Tribut.
Adrenalin ist nicht das Einzige, was den Juror der Vox-Sendung "Die Höhle der Löwen" Jochen Schweizer glücklich macht. Heutzutage reicht dafür nach eigener Aussage auch ein gemütlicher Tag am Meer. Auf der Internetseite seiner gleichnamigen Eventagentur präsentiert er sich allerdings zumeist als echter Actionheld: Im Helikopter, beim Bungeesprung, im Kajak, in schwindelerregender Höhe mit Fallschirm auf dem Rücken. Seine 58 Jahre sieht man dem Heidelberger dabei, bis auf ein paar graue Haare im Bart, auf den Fotos nie an. Der Körper des Unternehmers gleicht dem eines trainierten 35-Jährigen.
Jochen Schweizer als Juror bei "Die Höhle der Löwen"
Schweizer sitzt in der Jury der Vox-Show "Die Höhle der Löwen" (immer Dienstags, 20.15 Uhr). Darin führt er strenge Gespräche mit Unternehmern, die ihn und seine vier Kollegen zum Einstieg in ihr Start-Up bewegen wollen. Ähnlich wie bei seinen Freizeitaktivitäten zeigt sich Schweizer bei seinen Investitionen wagemutig - ein Hasardeur ist er aber keineswegs.
Abenteuerlustig dagegen sehr wohl. Er sagte in einem Interview mit dem Handelsblatt, er sei nach dem Abitur 20.000 Kilometer quer durch Afrika gefahren. Schon seit früher Jugend ist er Kanute, in den 80er-Jahren erlangte er in seinem Sport überregionale Aufmerksamkeit. Der Filmemacher Willy Bogner rief ihn dann eines Tages im Jahr 1987 an, um ihn für eine Szene für den Film "Feuer, Eis und Dynamit" zu gewinnen. Während der Dreharbeiten experimentierte Jochen Schweizer mit der damals noch unbekannten Disziplin des Bunjee-Springens. Bogner war davon so beeindruckt, dass er ihn für den Film von einer 200 Meter hohen Staumauer springen ließ. Für damalige Verhältnisse war dies ein außergewöhnlicher Stunt. Den Wirbel, den die Szene auslöste, nutzte Schweizer, um seine eigene Firma zu gründen. Innerhalb weniger Jahre betrieb er 40 eigene Bunjeeanlagen.
Ein Todesfall überschattet Jochen Schweizers Unternehmensgeschichte
2003 starb ein 31-jähriger Mann bei einem Unfall in einer von Schweizers Anlagen in Dortmund. Dies führte zu einer schweren Krise für Schweizers Firma, während der er sogar sein Haus verkaufen musste. Seine Beharrlichkeit zahlte sich jedoch aus, nach einer mehrjährigen Durststrecke erholte sich das Geschäft. Seine Firma biete heute weit über 1000 Erlebnisse an. Vom Fallschirmsprung über Lama-Trekkingtouren bis hin zum Fliegen eines Flugzeugs reicht sein Angebot. Nach eigener Aussage testet sie der Heidelberger nach wie vor alle selbst. Und meditiert nach seinen Abenteuern.
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