Julia Timoschenko von deutschen Ärzten untersucht
Eine Gruppe deutscher und kanadischer Ärzte ist am Dienstag zur Untersuchung der inhaftierten ukrainischen Oppositionspolitikerin Julia Timoschenko im Gefängnis von Charkiw eingetroffen.
Timoschenko von deutschen Ärzten untersucht: Eine Gruppe deutscher und kanadischer Ärzte ist am Dienstag zur Untersuchung der inhaftierten ukrainischen Oppositionspolitikerin Julia Timoschenko im Gefängnis von Charkiw eingetroffen. Der Bus mit den Medizinern, zu denen auch die Berliner Charité-Ärzte Karl Max Einhäupl und Norbert Haas gehören, fuhr am Morgen an der Haftanstalt Katschaniwska im Osten des Landes vor, wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP berichtete.
Timoschenko leidet unter starken Rückenschmerzen
Die frühere Ministerpräsidentin Timoschenko leidet an starken Rückenschmerzen und kann nach Angaben ihrer Anwälte kaum noch gehen, was die Vollzugsverwaltung bestreitet. Nach ihrer Ankunft am Flughafen von Charkiw äußerte der Neurologe Einhäupl die Hoffnung, dass die Ergebnisse ihrer "humanitären Mission" von der Regierung in Kiew zur Kenntnis genommen werden. Mit einer ersten Einschätzung der Experten wird am Mittwoch gerechnet, wie die Behörden mitteilten.
Timoschenko seit Oktober in Haft
Neben Einhäupl und dem Orthopäden Haas gehören der Mission die kanadische Gynäkologin Christine Derzko sowie der Allgemeinmediziner Peter Kujtan und der Kardiologe Georges Rewa an, die laut Gefängnisverwaltung ebenfalls aus Kanada stammen. Alle Kanadier der Mission, zu der weitere sechs ukrainische Mediziner gehören, sind nach Medienberichten ukrainischer Abstammung.
Die seit August inhaftierte Timoschenko war im Oktober wegen Machtmissbrauchs zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Sie wurde für schuldig befunden, während ihrer Zeit als Ministerpräsidentin ihrem Land beim Abschluss von Gasverträgen mit Russland Schäden in Millionenhöhe zugefügt zu haben.
EU kritisiert Timoschenko-Haft
Ihre Tochter sprach im Januar bereits in Berlin, Paris, Straßburg und Kopenhagen vor, um den Westen zu bitten, mehr Druck auf die Ukraine auszuüben. Die EU kritisiert die Inhaftierung Timoschenko als politisch motiviert. (afp, AZ)
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