Nach Amoklauf: Debatte um Verschärfung des Waffengesetzes
Nach dem Amoklauf des Sportschützen in Dossenheim entflammt die Debatte um eine Verschärfung des Waffengesetzes neu.
Nach dem Amoklauf des 71-jährigen Sportschützen im baden-württembergischen Dossenheim ist die Debatte um eine Verschärfung der Waffengesetze neu entflammt. Waffen von Schützen müssten zentral aufbewahrt werden, sagt Hardy Schober vom Aktionsbündnis „Amoklauf Winnenden“ gegenüber Journalisten. Nach der Bluttat in Winnenden 2009 hatten sich Angehörige zu dem Bündnis zusammengeschlossen, Schobers Tochter gehörte auch zu den Opfern. „Hätte er keinen Zugriff auf die Waffe gehabt, wäre es nicht dazu gekommen“, sagt er über die Tat in Dossenheim.
Die Grünen sind für bessere Kontrollen der Waffenbesitzer
Die Grünen im bayerischen Landtag fordern vor allem bessere Kontrollen. „Ein generelles Verbot von großkalibrigen Waffen in Privathaushalten halte ich momentan für unrealistisch“, sagt die Abgeordnete Christine Kamm. Aber die bestehenden Gesetze zur Aufbewahrung der Waffen müssten von den Behörden besser überprüft werden. Außerdem müssten eher Sportarten gefördert werden, bei denen keine Waffen zum Einsatz kommen.
Der Deutsche Sportschützenbund hält dagegen: „Das Waffengesetz ist schon scharf genug“, sagt Jürgen Kohlheim, Vizepräsident des Verbands. „Kein anderer wird in Deutschland so genau überprüft wie der Waffenbesitzer.“ Kohlheim wirbt um Verständnis: „Taten wie die in Dossenheim treffen uns auch bis ins Mark.“ Aber das völlige Verbot von Waffen bringe gar nichts.
"Waffengesetz ist schon scharf genug"
Eine ähnliche Meinung vertritt auch der bayerische Innenminister Joachim Herrmann: „Heute gelten bereits strenge Regeln für den Umgang mit Waffen, für weitere Verschärfungen sehe ich keinen Grund.“ Die Gefahr eines Amoklaufs lasse sich Herrmann zufolge nie ganz verhindern.
Das deutsche Waffengesetz ist immer wieder verschärft worden. Nach dem Amoklauf in Winnenden waren den Behörden größere Freiheiten bei der Kontrolle von Waffenbesitzern eingeräumt worden. Außerdem wurde die Einführung eines Waffenregisters beschlossen, bis 2014 sollen die Daten der Besitzer zentral gespeichert werden. schsa
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