Nach Flugzeugabsturz in Egelsbach Suche nach Leichenteilen
Fünf Tote hat der Flugzeugabsturz in Egelsbach (Hessen) gefordert. An der Absturzstelle sind jetzt die Experten bei der Arbeit. Sie bergen Leichenteile und sichern Beweise.
Der Düsenjet für Geschäftsreisende war am Donnerstagabend kurz vor seiner Landung auf dem Flugplatz Egelsbach in ein Waldstück gestürzt und in Flammen aufgegangen. Nach Angaben einer Flughafensprecherin hatte der Jet bei seinem Anflug auf Egelsbach bereits Funkkontakt mit dem Tower und "es war zunächst alles in Ordnung". Während des Absturzes gab es nach Angaben der Polizei örtlich starke Nebelbänke.
Der Deutsche Wetterdienst in Offenbach gab an, dass die Sichtweite um 18.00 Uhr jedoch rund acht Kilometer betrug. Erst nach dem Absturz sank sie bei starkem Bodennebel auf 400 Meter.
Untersuchung der Opfer in der Rechtsmedizin
Am Freitag waren die sterbliche Überreste der drei Männer und zwei Frauen, die bei dem Absturz ums Leben gekommen waren, in die Rechtsmedizin gebracht worden. "Dort muss nun zugeordnet werden, wer die Opfer sind", sagte der Sprecher.
Experten der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) waren am heutigen Samstag vor Ort, um die Unfallstelle und das Flugzeugwrack weiter zu untersuchen. Dabei wurden unter anderem routinemäßig Luftaufnahmen der Unfallstelle gemacht und diese vermessen, sagte Jens Friedemann von der BFU. "Außerdem wird am Wrack geschaut, ob Teile fehlen, ob das Fahrwerk ein- oder ausgefahren war und welches Teil des Flugzeugs zuerst den Boden berührt hat", erklärte er.
Flugzeugabsturz: Ursache weiterhin unklar
Im Labor der BFU in Braunschweig werden seit heute der Flugdatenschreiber und der Cockpit-Voice-Recorder untersucht, sagte Friedemann weiter. Es sehe so aus, als werde das Herunterladen der gespeicherten Daten nicht allzu lange dauern.
"Der Flugdatenschreiber gibt Auskunft über Geschwindigkeiten, Flughöhen oder Steuereingaben", erklärte der Experte. Was im Cockpit oder mit der Flugsicherung gesprochen wurde, aber auch Geräusche und akustische Warnungen seien auf dem Cockpit-Voice-Recorder aufgezeichnet. Die heruntergeladenen Daten müssten ausgewertet und analysiert werden, um der Absturzursache auf die Spur zu kommen. Dies könne einige Tage dauern. dpa/AZ
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