Stabiler BH schützt Radlerin vor Schüssen
Ein Jäger schießt Wildschweine, ein Projektilteil trifft eine Radlerin. Ihr BH bewahrt sie vor schweren Verletzungen. Nun wurde das Verfahren gegen den Jäger eingestellt.
Ein besonders stabiler Büstenhalter hat eine Touristin in Mecklenburg-Vorpommern vor schweren Verletzungen und den Jäger nun auch vor einem Prozess bewahrt. Das Amtsgericht Wismar habe das Verfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung gegen den 54-Jährigen gegen eine Geldauflage eingestellt, sagte ein Sprecher des Gerichts am Mittwoch. Der Jäger habe die Auflage - mehrere Hundert Euro im Rahmen des Täter-Opfer-Ausgleichs - bereits bezahlt. Die Auflage berücksichtige die zerstörte Kleidung der Radtouristin aus Nordrhein-Westfalen und Schmerzensgeld. "Solch einen Fall hatten wir noch nie", sagte der Gerichtssprecher.
Touristin bemerkte Schmerzen im Brustbereich
Der Jäger hatte im August 2015 in einem Rapsfeld bei Gadebusch in Nordwestmecklenburg auf Wildschweine geschossen. Ein Projektilteil traf die Radlerin, die durch den BH nur leicht verletzt wurde. Dem Mann wurde vorgeworfen, "ohne ausreichenden Kugelfang" geschossen zu haben. Er hätte besser einschätzen müssen, ob umherfliegende Munitionsteile jemanden verletzten könnten. Die Frau aus dem Kreis Gütersloh war an dem Abend mit Begleitung unterwegs.
Sie hatte plötzlich Schmerzen im Brustbereich gespürt. An der Stelle, an der der BH-Metallbügel saß, hatte sich laut Polizei ein blauer Fleck gebildet. Dort fand sich ein Munitionsteil.
Landes-Agrarminister Till Backhaus (SPD) hatte die Jäger aufgefordert, die Jagdregeln mehr zu achten. Ob der Mann auch ein Tier getroffen hatte, blieb unklar. dpa/AZ
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