Stefan Raab wird 50 - Viele wünschen sich ein Comeback
Stefan Raab hat das Fernsehprogramm geprägt wie kaum ein anderer. Heute wird er 50 Jahre alt. Fans wünschen sich ein Comeback des Raabinators. Aber daraus wird wohl nichts.
Genau zehn Monate ist er her, seit Stefan Raab zum letzten Mal live im Fernsehen zu sehen war. Mit einer Sondersendung von "Schlag den Raab" verabschiedete sich der Moderator, Entertainer, Musiker und Comedian aus dem deutschen Fernsehen, das er zuvor 22 Jahre lang so geprägt hat, wie es nur wenigen Menschen gelang.
Stefan Raab hat nur eine seiner Sendungen verpasst
Der Mann, der seine Karriere beim Musiksender Viva begann, überzeugte als kreativer Kopf beim Sender ProSieben und teils auch in der ARD. Raab unterhielt junge Zuschauer am späten Abend mit "TV Total" und tobte sich am Wochenende mit verrückten Shows wie der Wok-WM, dem Turmspringen, der Autoball-Europameisterschaft oder der Stock Car Crash Challenge aus. Nebenbei mischte er kräftig beim Eurovision Song Contest mit, wenn nicht auf der Bühne, dann als Produzent.
Einige von Stefan Raabs Ideen erlangten sogar im Ausland große Beliebtheit - das Format "Schlag den Raab" wurde beispielsweise in 18 Ländern übernommen. Dass Raab nur genau eine seiner vielen Hundert Sendungen wegen einer Grippe verpasst hat, macht seine außergewöhnliche Einstellung deutlich. Der gelernte Metzger wollte immer gewinnen. Egal wie oft sich die "Killerplauze" beim Turmspringen vom Fünfmeterbrett schon blamiert hatte - er trat beim nächsten Mal wieder an.
Obwohl er nie der Fitteste war, mischte Raab bei all seinen Wettbewerben stets vorne mit. Doch trotz seines schier unbändigen Ehrgeizes flachte die Begeisterung für die Sendungen des Entertainers in den letzten seiner 22 Fernsehjahre etwas ab. Bei TV-Total hatte sich eine Art Routine eingeschlichen, die den Zuschauern das Gefühl vermittelte, nichts verpasst zu haben, wenn sie ein paar Tage nicht mehr eingeschaltet hatten.
Vielleicht ging es Stefan Raab ähnlich. Nach 22 Jahren war wohl auch ihm klar, dass er den Höhepunkt seiner Karriere bereits hinter sich gelassen hat. Als er im vergangenen Jahr überraschend die Entscheidung traf, seine TV-Karriere zu beenden, war das Entsetzen bei den Fans trotzdem groß.
Nach Stefan Raabs Rücktritt klafft eine Lücke im TV-Programm
Denn auch wenn Raabs Sendungen seit Jahren keine Sensationen mehr boten, waren sie aus dem Abendprogramm doch nicht mehr wegzudenken. Bis heute versucht der TV-Sender ProSieben, die klaffende Lücke zu füllen, die Stefan Raab hinterlassen hat. Raabs Zögling Elton soll "Schlag den Star" am Samstag weiter am Leben zu halten - bisher mit mäßigem Erfolg. Der Versuch, Enissa Amani mit der Show "Studio Amani" als Nachfolgerin Raabs im Abendprogramm zu platzieren, scheiterte am Desinteresse der Zuschauer.
Um Allzweckwaffe Stefan Raab zu ersetzen, will ProSieben die Last in Zukunft auf mehrere Schultern verteilen. Das Moderatoren-Duo "Joko & Klaas" ist vornehmlich dafür zuständig, Raabs TV-Events zu ersetzen. Doch nicht all ihre Versuche kommen bei den Zuschauern an. "Mein bester Feind" wurde etwa bereits wieder aus dem Programm gestrichen.
Stefan Raab wird 50: Die Fans hoffen auf ein Comeback
Kein Wunder also, dass zu Stefan Raabs 50. Geburtstag am 20. Oktober viele Fans auf ein Comeback hoffen. Dass es dies geben wird, ist allerdings äußerst unwahrscheinlich. Stefan Raab hielt sein Privatleben schon immer streng unter Verschluss. Seit seinem TV-Rücktritt trat der Kölner in der Öffentlichkeit nicht mehr in Erscheinung - außer beim MTV-Unplugged Konzert von Udo Lindenberg, bei dem er im Sommer für zwei Songs am Schlagzeug saß.
Auch aus den sozialen Medien zog sich Stefan Raab zunehmend zurück, sein letzter Tweet entstand am 25. August. Wie er sich seit seinem Rücktritt die Zeit vertreibt? Darüber kann nur spekuliert werden.
Als er seinen TV-Abschied bekannt gab, machte er nochmals deutlich, dass er die Entscheidung dazu "nach reiflicher Überlegung und mit Überzeugung getroffen" habe. Für den Fall, dass Raab seine Meinung irgendwann doch ändern sollte, rollte ihm ProSieben-Chef Wolfgang Link schon damals den roten Teppich aus: "Sollte er jemals einen Rücktritt vom Rücktritt in Erwägung ziehen: Bei ProSieben stehen ihm alle Türen offen."
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