Tierhasser schneidet Stute bei lebendigem Leib die Zunge heraus
Im Südwesten von Baden-Württemberg hat ein Unbekannter eine Stute brutal verstümmelt. Er schnitt ihr die Zunge aus dem Maul.
Unfassbar brutale Tat im südlichen Baden: Ein Unbekannter schnitt in Laufenburg im badischen Kreis Waldshut auf der Weide eines Reiterhofs einer Stute bei lebendigem Leib die Zunge aus dem Maul.
Ein Tierarzt musste das Tier einschläfern. Die Stute litt offenkundig und konnte nicht mehr fressen. Die Polizei Waldshut bestätigte gestern gegenüber des Südkuriers lediglich, dass der Polizeiposten Laufenburg wegen der Tat ermittele. Zu Hergang und Verlauf könnten noch keine Angaben gemacht werden.
Die verstümmelte Stute war am Montag entdeckt worden
Das verstümmelte Pferd war am Montagabend von Sabine Spielmann entdeckt worden. Die 21-jährige Stute Wicky gehörte Spielmanns Mutter und war seit sieben Jahren auf dem am nordwestlichen Grunholzer Ortsrand gelegenen Goldberg-Hof untergebracht, einer Pferdepension mit rund 50 Plätzen. Noch am Sonntagvormittag hatte Sabine Spielmann einen Ausritt mit Wicky unternommen.
Wegen Umbauarbeiten am Stall befand sich das Tier zum Zeitpunkt der Tat auf der Weide. Als Sabine Spielmann am Montagabend erneut nach Wicky sehen wollte, erschien die Stute ihr auffallend matt und kraftlos. Deshalb rief sie einen ihr gut bekannten Tierarzt aus Rheinfelden/Schweiz herbei. Dieser untersuchte das Tier. Spielmann: „Als wir ihr das Maul öffneten, haben wir gesehen, dass die Zunge fehlt.“
Sie sei direkt am Ansatz abgeschnitten oder vielleicht auch abgerissen worden. Weil das Tier starke Schmerzen litt und ohne Zunge nicht mehr zur Nahrungsaufnahme fähig war, setzte der Tierarzt noch an Ort und Stelle die Todesspritze.
Spielmann: „Wicky hatte keine Chance mehr.“ Gestern zeigte Sabine Spielmann die Tat bei der Polizei an. Die 25-Jährige ist sich sicher: „Das muss jemand gewesen sein, der sich zumindest ein bisschen mit Pferden auskennt.“ Unter den Grunholzer Pferdefreunden hat sich die Nachricht von der Tat sofort herumgesprochen. „Natürlich sind jetzt alle sehr beunruhigt“, sagt Sabine Spielmann. Noch am selben Abend als sie die Tierquälerei entdeckt hatte, warnte sie andere Pferdebesitzer und die Betreiber einer zweiten Pferdepension. „Alle sind sehr vorsichtig und keiner stellt sein Pferd nachts mehr auf die Weide.“ Immer wieder werden in Deutschland Pferde vorsätzlich verletzt, gequält oder geschändet. Das Ministerium für Ländlichen Raum nennt für 2011 und 2012 landesweit 24 Verdachtsfälle .
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