USA: Deutscher Brandstifter ist angeblich geistig krank
53 Brände mit einem Schaden von rund zwei Millionen Dollar sollen auf das Konto eines Deutschen gehen. Die Mutter des Mannes behauptet nun, ihr Sohn sei geistesgestört.
Der nach einer Serie von Brandstiftungen in Los Angeles festgenommene Deutsche ist laut einem Pressebericht seiner Mutter zufolge geistig krank.
"Meine erste Frage ist: Wo ist mein Sohn?", rief Dorothee B. nach Angaben der Zeitung "LA Times", als sie am Dienstag selbst vor Gericht erscheinen musste. "Er ist geistig krank". Die Mutter von B. wird laut Gerichtsdokumenten in Deutschland wegen 19-fachen Betrugs gesucht. Es soll es vor allem um Mietbetrug gehen. Ihre Auslieferung an Deutschland wird von der US-Justiz derzeit geprüft.
Die Serie von Brandstiftungen hatten Los Angeles und insbesondere Hollywood seit dem Jahreswechsel in Atem gehalten. Insgesamt gab es 53 Fälle von Brandstiftungen, die einen Schaden von über zwei Millionen Dollar (1,58 Millionen Euro) verursachten. Der 24-jährige Deutsche Harry B. war darauf am Montag festgenommen worden. Lokale TV-Sender in Los Angeles berichteten, dass der Deutsche möglicherweise wegen der drohenden Auslieferung seiner Mutter aus Rache gehandelt habe. B. soll am Mittwoch in Van Nuys im Nordosten von Los Angeles erstmals vor Gericht erscheinen.
Brandstifter: Anhörung wegen Auslieferung der Mutter
Für Freitag wurde eine weitere Anhörung zu einer möglichen Auslieferung der Mutter von B. angesetzt. Sie wusste laut "LA Times" bei ihrem Gerichtstermin am Dienstag offenbar nicht, dass ihr Sohn festgenommen worden ist. "Was haben Sie mit meinem Sohn gemacht?", fragte sie den Angaben zufolge. "Wo ist er? Tot? Vielleicht kennen die deutschen Nazis unsere Adresse."
Das US-Außenministerium erklärte, es habe im Fall der Mutter mit den deutschen Behörden zusammengearbeitet. Sprecherin Victoria Nuland sagte, letztlich habe das Ministerium die örtliche Polizei auf den mutmaßlichen Brandstifter B. gebracht, weil es gegen einen mit ihm in Verbindung stehenden weiteren deutschen Staatsbürger einen Haftbefehl aus Deutschland gebe. Dies sei "die Basis" dafür gewesen, dass die Polizei in Los Angeles auf B. aufmerksam wurde und ihn festnehmen konnte. afp
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