Begingen die RAF-Terroristen mehr Überfälle als gedacht?
Die RAF-Terroristen Ernst-Volker Staub, Burkhard Garweg und Daniela Klette sind Ende der 1980er Jahre abgetaucht. Womöglich haben sie mehr Raubüberfälle begangen als bisher bekannt.
Die mit Haftbefehl gesuchten mutmaßlichen Ex-RAF-Terroristen Ernst-Volker Staub, Burkhard Garweg und Daniela Klette haben in Niedersachsen womöglich mehr Raubüberfälle verübt als bisher bekannt. Das berichteten Zeit online und Der Spiegel. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur könnte das Trio mindestens ein halbes Dutzend Überfälle begangen und dabei insgesamt einen sechsstelligen Eurobetrag erbeutet haben. Der Spiegel berichtet von rund 380.000 Euro. Ein Sprecher der zuständigen Staatsanwaltschaft Verden sagte: "Wir prüfen, ob zwischen mehreren Raubüberfällen ein Zusammenhang besteht."
Das RAF-Trio hat sich wohl auch in den Niederlanden aufgehalten
Laut Zeit online soll ein bisher nicht bekannter Tatort Stade sein. Dort sollen Staub und Garweg Ende 2012 einen Supermarkt überfallen und dabei mehrere tausend Euro erbeutet haben. Das Trio stehe zudem im Verdacht, im Oktober 2015 bei einem Überfall in Northeim knapp 70.000 Euro erbeutet zu haben.
Bisher wurden den Terroristen nur zwei gescheiterte Überfälle auf Geldtransporter im Juni 2015 in Stuhr bei Bremen und im Dezember in Wolfsburg zugerechnet. Zudem besteht der Verdacht, dass sie für einen gescheiterten Überfall im Mai in Hildesheim verantwortlich sind. Die Ermittler gehen davon aus, dass sich das Trio bisweilen auch in den Niederlanden aufhält. Im holländischen Fernsehen wurde am Dienstag ein Fahndungsaufruf ausgestrahlt.
Laut Zeit online bewegte sich das Trio mit dem öffentlichen Nahverkehr, um an verschiedenen Orten Fluchtfahrzeuge zu kaufen. Um auf die Spur der Verdächtigen zu kommen, befragten Fahnder des Landeskriminalamtes Tausende Autohändler. dpa/AZ
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