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Wulff-Buch
10.06.2014

Christian Wulff rechnet ab

Angriffslustig präsentierte sich Christian Wulff bei der Vorstellung seines neuen Buches „Ganz oben, ganz unten“ (C.H. Beck, 259 Seiten, 19,95 Euro): „Hätte die Staatsanwaltschaft korrekt gehandelt, wäre ich noch im Amt.“
Foto: John MacDougall, afp

Mit seinem Buch "Ganz oben Ganz unten" geht Christian Wulff hart mit den Medien und der Justiz ins Gericht. Seinen Rücktritt bedauert er.

Natürlich weiß Christian Wulff, dass für ihn kein Weg mehr zurück ins Schloss Bellevue führt. Ein kleines Gedankenspiel aber erlaubt er sich dann doch: Hätte die Staatsanwaltschaft in Hannover damals nicht dem Druck aus Politik und Medien nachgegeben und das Aufheben seiner Immunität beantragt, „wäre ich noch im Amt“.

Wulff vergleicht ihr Vorgehen mit dem eines Mannes, der in eine Strickjacke schlüpft und den ersten Knopf versehentlich ins zweite Loch steckt: Ein solcher Fehler, früh begangen und erst spät entdeckt, lässt sich nicht mehr so leicht reparieren.

Christian Wulff: Buch ist keine Rechtfertigung

Gut drei Monate sind vergangen, seit der frühere Bundespräsident vom Vorwurf der Bestechlichkeit und der Vorteilsnahme freigesprochen wurde. Ein Freispruch „ohne Wenn und Aber“ sei das gewesen, sagt Wulff bei der Vorstellung seines Buches „Ganz oben, ganz unten“ in Berlin, das er nicht als sentimentales Erinnerungsbuch, nicht als persönliche Rechtfertigungsschrift und auch nicht als zornige Abrechnung verstanden wissen will.

Stattdessen, sagt er, habe er „ein Buch für die politische Kultur“ geschrieben, in dem es um die Frage gehe, wie in Deutschland mit Menschen umgegangen wird, die in der Öffentlichkeit stehen, und um die Frage, wo Medien das Prinzip der Verhältnismäßigkeit und die Unschuldsvermutung missachteten. „Mein Fall“, sagt er, „ist dafür exemplarisch.“

Tatsächlich ist das Buch sehr wohl eine Abrechnung – mit einigen Medien, vor allem aber auch mit der niedersächsischen Justiz. Obwohl die Vorwürfe gegen ihn an den Haaren herbeigezogen gewesen seien, klagt Wulff, habe sie sein Leben bis in den letzten Winkel ausgeleuchtet: 24 Beamte, die 14 Monate lang ermittelten und alles in allem 30000 Seiten Akten zusammentrugen. Hätte die Staatsanwaltschaft korrekt gearbeitet, findet er, hätte sie ihn nicht anklagen und er auch nicht zurücktreten müssen. Kurz: „Ich wäre auch heute der Richtige.“

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Von der Bild-Zeitung fühlt sich Wulff besonders verfolgt

Nicht ohne Hintersinn hat er sich für seine Präsentation das Haus der Bundespressekonferenz ausgesucht, in dem viele der Journalisten sitzen, die damals über ihn geschrieben haben. Zu einem Reporter der Bild-Zeitung, von der er sich besonders verfolgt fühlt, sagt er gar: „Dieses Buch ist vor allem für Sie lesenswert.“

So mitfühlend das Blatt Jahre zuvor noch über das Ende seiner ersten Ehe berichtet hatte, so erbarmungslos sprang es nach Wulffs Geschmack später mit ihm als Bundespräsident um, weil er die Korrespondenten der Bild nicht wie selbstverständlich auf jede Reise mitnahm und sein erstes großes Interview nicht ihr, sondern der Zeit gab. „Tatsache war“, schreibt er in seinem Buch, „dass ich nicht dieerwartete Kooperationsbereitschaft an den Tag legte und damit zu erkennen gab, die Ausnahmestellung des Blattes nicht zu akzeptieren.“

Ex-Bundespräsident Christian Wulff räumt auch Fehler ein

Natürlich habe auch er Fehler gemacht, räumt Wulff ein, und nennt neben den Urlauben in den Residenzen befreundeter Unternehmer und seinen ersten, noch unvollständigen Aussagen zur Finanzierung seines Hauses auch den Anruf bei Bild-Chefredakteur Kai Diekmann, dem er mit „Krieg“ drohte, weil „der Rubikon“ irgendwann überschritten sei: „Auf die Mailbox zu sprechen, war eine Dummheit, eine Riesendummheit.“

Seinen Gegnern habe er so „einen Köcher voller Pfeile“ frei Haus geliefert. Für sie sah es aus, als habe der Präsident versucht, die Veröffentlichung eines kritischen Artikels zu verhindern. Wulff dagegen kontert nun: „Springer hatte mir den Krieg erklärt.“ Vor allem die Bild-Zeitung habe in der Berichterstattung über ihn und seine Frau immer wieder „in die unterste Schublade“ gegriffen.

Christian Wulff ist schlagfertiger, souveräner und selbstkritischer geworden

Der Wulff, der sich an diesem Nachmittag den Berliner Journalisten stellt, hat nicht mehr viel mit dem oft etwas spröden, ungelenken Wulff zu tun, der erst im dritten Anlauf niedersächsischer Ministerpräsident und nach dem Rücktritt von Horst Köhler sogar Bundespräsident wurde. Schlagfertiger ist der 54-Jährige geworden, souveräner, selbstkritischer auch.

„Freier als je zuvor“ fühle er sich heute, sagt er. In Hamburg hat er inzwischen ein kleines Anwaltsbüro eingerichtet, er hält Vorträge, kümmert sich um die deutsch-türkischen Beziehungen und will sich künftig auch in Stiftungen oder als Schlichter in kleinen und großen Krisen engagieren.

Dass er davor noch rasch ein Buch geschrieben hat, in dem er seinen Fall aus einer ganz persönlichen Sicht schildert, hat auch einen sehr persönlichen Grund. Christian Wulff fühlt sich noch nicht wirklich rehabilitiert. „Der juristische Freispruch“, sagt er, „wiegt die mediale Vorverurteilung nicht auf.“

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