De Jager neuer CDU-Landesvorsitzender in Schleswig-Holstein
Knapp neun Monate vor der Landtagswahl hat sich die Nord-CDU auf einem Sonderparteitag am Samstag in Kiel neu aufgestellt: Jost de Jager wurde zum Landesvorsitzenden gewählt.
Anfang November soll der bisherige Wirtschaftsminister und Sohn eines Pastors auch zum Spitzenkandidat für das Ministerpräsidentenamt gekürt werden. Er kündigte eine Modernisierung der Partei an.
Die CDU leide derzeit darunter, dass sie besonders in den Städten wenig Zuspruch erhalte. "Wir brauchen nicht nur Antworten auf die Probleme der Menschen im ländlichen Raum sondern auch für die Städter", sagte er.
De Jager Nachfolger des zurückgetretenen von Boetticher
De Jager tritt die Nachfolge des einstigen CDU-Hoffnungsträgers Christian von Boetticher an, der im August seine Spitzenämter aufgegeben hatte, nachdem seine frühere Liebesbeziehung zu einer Minderjährigen bekannt geworden war. Der amtierende Ministerpräsident Peter Harry Carstensen tritt bei den Landtagswahlen im Mai 2012 nicht wieder an.
De Jager machte in seiner Parteitagsrede deutlich, dass er als neues Zugpferd der Nord-CDU den Dialog mit den Bürgen und den innerparteilichen Gremien suchen werde. "Wir müssen mehr Offenheit zulassen, mehr miteinander diskutieren und mehr aufeinander hören", sagte er. Zugleich kündigte er an, die Partei personell und thematisch breiter aufzustellen "und mehr Profilierung zuzulassen, sowohl für Personen als auch für Positionen".
Nord-CDU für Wahlkampf zuversichtlich
Zu Beginn des Parteitages hatte CDU-Landesvize Reimer Böge Zuversicht für den Wahlkampf verbreitet. "Wir haben schwierige Wochen hinter uns, aber schnell wieder Tritt gefasst." Auch CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe lobte die Nord-CDU für ihr gutes Krisenmanagement in der Lolita-Affäre um von Boetticher. dapd/AZ
Die Diskussion ist geschlossen.