Die Angst der Wirtschaft
Die diplomatische Krise wirkt sich auch auf die Geschäfte zwischen beiden Ländern aus. Es geht um 37 Milliarden Euro
Die deutsche Industrie sieht die Entwicklungen in der Türkei „mit immer größerer Sorge“. Die „Eskalation“ beschädige vor allem die Türkei selbst, verlautete aus Kreisen des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI). „Jede willkürliche Verhaftung, jede willkürliche Liste, jede verbale Attacke entfernt die Türkei weiter von der Europäischen Union“, hieß es weiter. BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang sagte, für die deutschen Firmen in der Türkei wachse „im Stundentakt mit jeder weiteren diffusen, unbegründeten Anschuldigung die Unsicherheit“.
Nun muss sich die Wirtschaft auch noch auf deutlich höhere Risiken für Geschäfte mit der Türkei und Investitionen in dem Land einstellen. Hermes-Bürgschaften und Investitionskredite will Berlin auf den Prüfstand stellen. Im vergangenen Jahr wurden Geschäfte mit der Türkei im Umfang von 1,1 Milliarden Euro per Bürgschaft abgesichert, nur halb so viel wie 2015.
Insgesamt sind in der Türkei laut BDI 6800 deutsche Firmen aktiv. Das bilaterale Handelsvolumen liegt bei 37 Milliarden Euro. (afp, dpa)
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