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Terrorismus
08.06.2017

Doppelanschlag verunsichert Iraner zutiefst

Bewaffnete Männer laufen zum Parlament in Teheran. Dieses Gebäude sowie das Mausoleum des verstorbenen Revolutionsführers Ajatollah Ruhollah Chomeini sind zuvor gestürmt worden.
Foto: Tasnim, dpa

Angriffe auf das Parlament und die Gedenkstätte für Revolutionsführer Ajatollah Chomeini nehmen den Menschen das Gefühl von Sicherheit. Viele fragen: Warum bekämpfen sich Muslime gegenseitig?

Mehr als 1000 Kilometer waren der 43-jährige Kasem und seine Familie mit dem Bus aus der Heimatstadt Schiras nach Teheran gefahren. Er wollte zumindest einen Tag im Fastenmonat Ramadan im Mausoleum des verstorbenen Revolutionsführers Ajatollah Ruhollah Chomeini in der iranischen Hauptstadt verbringen und beten.

Doch statt des spirituellen Vorhabens erlebte er dort ein Blutbad. „Auf einmal rannte einer in den Schrein rein, schrie ,Allahu Akbar‘ (,Allah ist groß‘) und dann knallte es“, erzählt Kasem. „Menschen fielen tot um, überall war Blut und dann sprengte sich auch einer von ihnen in die Luft.“ Kasem brachte seine Frau und drei Kinder in Sicherheit, die nach dem Anschlag traumatisiert im Hof sitzen.

Es riecht nach Blut und Munition. Der 53-jährige Hussein sagt: „Diese Tiere.“ Der Schrein sei ein Mausoleum, in dem Gläubige während des Ramadans hungrig und durstig einfach nur beten wollten. Wo im Koran stehe, fragt er weinend, dass Muslime sich gegenseitig umbringen sollten? Von welchem Islam bekämen sie solche Anleitungen? „Wir glauben doch alle an den gleichen Propheten!“

Der zeitgleich ausgeführte Doppelanschlag im Mausoleum und im Parlament hat die iranische Hauptstadt zutiefst verunsichert. Präsident Hassan Ruhani hatte vor der Präsidentenwahl im vergangenen Monat immer wieder betont, dass der Iran der sicherste Ort im Nahen Osten sei. Besonders sei das Land vor Anschlägen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) geschützt. Nun konnten IS-Terroristen das „Haus der Nation“ – also das Parlament – und die wichtigste Gedenkstätte der Hauptstadt fast mühelos stürmen. Das Mausoleum von Ajatollah Ruhollah Chomeini gilt im ganzen Iran als Ort von hoher symbolischer Bedeutung. Jedes Jahr am 4. Juni ist es Schauplatz einer riesigen Kundgebung zum Todestag Chomeinis. Erst am Sonntag versammelte sich dort die Staatselite, um des verstorbenen Revolutionsführers zu gedenken. Irans geistliches Oberhaupt Ajatollah Ali Chamenei warf dem Westen dabei vor, eine verfehlte Strategie gegen Dschihadisten zu verfolgen.

Neben den sechs Terroristen kamen bei den Anschlägen in Teheran mindestens 13 Zivilisten und Wächter ums Leben, mehr als 40 wurden verletzt. Im Parlament sollen sich besonders dramatische Szenen abgespielt haben. Auch eine Geiselnahme soll es dort gegeben haben. Nur in den Plenarsaal konnten die Terroristen nicht eindringen – den 290 Parlamentariern ist nichts passiert. Die Schießereien in dem Gebäude aber dauerten über Stunden an. Erst Spezialeinheiten der Revolutionsgarden konnten den Angriff schließlich beenden.

Nach Angaben des Innenministeriums waren die Terroristen als Frauen verkleidet ins Parlament gelangt. Wie die Kalaschnikow-Sturmgewehre ins Parlament gebracht werden konnten, wo doch normalen Besuchern sogar die Armbanduhren abgenommen werden, diese Frage blieb unbeantwortet.

„Bis jetzt haben wir so was immer nur im Fernsehen gesehen, nun vor der eigenen Haustür“, sagte die Hausfrau Turan. Für die sunnitische Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gelten die Schiiten im Iran als Ungläubige oder sogar noch etwas Schlimmeres, da der Iran sowohl in Syrien als auch im Nordirak im Kampf gegen den IS direkt involviert war und ist. „Jahrelang wurde uns vor den Juden in Israel Angst gemacht, jetzt haben wir als islamisches Land es mit Islamismus zu tun“, sagte ein iranischer Journalist. Der iranische Geheimdienst und das Innenministerium versuchen, die Bürger Teherans zu beruhigen. Alles sei unter Kontrolle. Aber für Beobachter hat mit dem Doppelanschlag eine neue Ära der Angst im Iran begonnen. „Genauso wie London, Manchester und Paris sich nicht hundertprozentig schützen können, sind auch wir gegen den Terrorismus irgendwo machtlos“, sagte einer von ihnen.

Präsident Ruhani verurteilte die Anschläge scharf. „Dieser blinde und feige Anschlag von terroristischen Söldnern wird den Kampf Irans gegen die Terroristen nur weiter stärken“, fügte er hinzu. Eine regionale und globale Zusammenarbeit sei derzeit die wichtigste Notwendigkeit, um den Terrorismus effektiv zu bekämpfen, sagte Ruhani. Ohne den Erzfeind Saudi-Arabien beim Namen zu nennen, warf er „einigen Ländern“ der Region vor, mit ihrer Politik islamische Extremisten zu unterstützen.

Ebenso US-Präsident Donald Trump verurteilte die Terroranschläge von Teheran ebenfalls, verknüpfte sie aber mit einem indirekten Vorwurf an die Adresse Irans. „Wir trauern um die unschuldigen Opfer der Terrorattacken, wir beten für sie und für das iranische Volk, das durch solch herausfordernde Zeiten geht“, teilte Trump am Mittwoch laut Weißem Haus mit. „Wir unterstreichen, dass Staaten, die Terrorismus unterstützen, Gefahr laufen, dem Bösen zum Opfer zu fallen, das sie fördern.“ Unter Präsident Trump haben die USA den Kurs gegenüber dem Iran deutlich verschärft. (dpa, afp)

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