Familienministerin Schröder hält an Betreuungsgeld fest
Bundesfamilienministerin Kristina Schröder will das Elterngeld beibehalten.
Sie will als Politikerin wahrgenommen werden und nicht als Mutter. Bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt nach der Babypause in Berlin betonte Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU), dass sie jetzt, nach der Geburt ihrer Tochter Lotte Marie, keine andere, praxisbezogenere Politik mache. Sie sei schon vorher genervt gewesen von Leuten, die ihr vorgeworfen hätten, man könne ohne eigene Kinder keine Politik für Familien machen. Berufliches und Privates wolle sie auch in Zukunft strikt trennen, erklärte eine etwas blasse Kristina Schröder. Anfragen zum Nachwuchs wurden nicht beantwortet. Sie verriet nur, dass sie nach 14 Wochen Babypause im Ministerium „herzlich empfangen“ worden sei. Etwas genervt blickte Kristina Schröder trotzdem drein.
Ob auch Schröder sich auf die Suche nach einem Krippenplatz begeben wird, wie andere Eltern? Darauf gab die 34-jährige Ministerin keine Antwort. Die eigene Tochter jedenfalls werde auch von Verwandten betreut. Für andere Kinder sei es wichtig, ausreichend Krippenplätze zu schaffen. Den Gedanken von SPD, Grünen und Linken, je höher die Betreuungsquote für unter dreijährige Kinder, desto besser die Bedingungen für Familien, wies die Ministerin als „falsch“ zurück.
Anfeindung verschiedener Familienmodelle müsse endlich enden
Der Gradmesser für neue Kita-Plätze seien die Eltern, die sich einen Betreuungsplatz wünschten. Dass diese Eltern einen Platz bekommen, sei Grundsatz ihrer Bemühungen, und nicht wahllos die Zahl der Betreuungsplätze zu erhöhen. Schließlich ging es nicht darum, den Eltern „ein Familienmodell vorzuschreiben“. Auch die Anfeindung verschiedener Familienmodelle müsse endlich enden. „Die Mutter, die komplett zu Hause bleibt, ist das Heimchen am Herd, die wieder arbeiten geht, ist die egoistische Karrierefrau – und die, die beides miteinander vereinbart, ist je nach Blickwinkel die Latte-macchiato-Mutter oder die Rabenmutter.“
Elterngeld werden alle Mütter weiterhin bekommen. Auch 150 Euro Betreuungsgeld monatlich will Schröder bis 2013 fix machen. Eventuell sollen nicht mehr nur Eltern, die ihr Kind ausschließlich zu Hause erziehen, die Unterstützung erhalten. Schröder sieht sich in der zweiten Hälfte der Wahlperiode „auf dem richtigen Weg“, auf dem sie „neue Akzente“ setzt.
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