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Porträt
29.10.2018

Jair Bolsonaro: Der "Donald Trump Brasiliens" wird neuer Präsident

Jair Bolsonaro, ultrarechter Kandidat für das Amt des brasilianischen Präsidenten, kommt zu Stimmabgabe in ein Wahllokal.
Foto: Ricardo Moraes (dpa)

Jair Bolsonaro gilt als Rassist, Frauenhasser und Waffennarr. Trotzdem wählten ihn die Brasilianer zum neuen Präsidenten. Liegt es an seinen scheinbar einfachen Lösungen?

Jair Bolsonaro polarisiert die Brasilianer wie kaum ein Politiker vor ihm. Bei der Nennung seines Namens läuft es den einen eiskalt den Rücken herunter, andere heben bewundernd die Augen zum Himmel. Der Rechtspopulist, der als "Donald Trump Brasilien" gilt, hat jetzt die Präsidentschaftswahl in Brasilien gewonnen. Der Ex-Soldat gewann mit rund 55 Prozent gegen den Linkskandidaten Fernando Haddad.

"Gemeinsam werden wir Brasiliens Schicksal verändern", jubelte Bolsonaro in seiner Siegesrede - und kündigte einen scharfen Rechtskurs an: "Wir können nicht länger mit dem Sozialismus, dem Kommunismus, dem Populismus und dem Linksextremismus flirten."

Jair Bolsonaro wird geliebt oder gehasst. Gegner des langjährigen Abgeordneten prangern seine rassistischen, frauen- und schwulenfeindlichen Äußerungen an und sein unverblümtes Lob für die Militärdiktatur der Jahre 1964 bis 1985. Für seine Anhänger ist er hingegen eine Art Retter des Vaterlandes. Seine glühendsten Fans nennen ihn gar "o mito" (der Mythos).

Bolsonaro wurde im September Opfer eines Messerangriffs

Der Hauptmann der Reserve, der sich angesichts der Korruptionsskandale im größten Land Lateinamerikas als "Saubermann" profilieren will, liebte das Bad in der Menge - eine riskante Angelegenheit: Am 6. September wurde er Opfer einer Messerattacke in der Kleinstadt Juiz de Fora. Zum "Mythos" kam nun das Image des Märtyrers hinzu.

Bolsonaro ist zwar katholisch, hatte sich jedoch 2016 von einem evangelikalen Pastor im Jordan taufen lassen. Seinen zweiten Vornamen "Messias" setzte er im Wahlkampf ein, um besonders unter ultra-konservativen Evangelikalen zu punkten. Am Sonntag dankte er nun Gott und seinen Ärzten dafür, dass sie ihm nach dem Anschlag das Leben gerettet hätten. "Ganz sicher ist dies eine Mission Gottes. Wir sind bereit, sie zu erfüllen."

Das Internet war Bolsonaros bevorzugtes Wahlkampf-Medium, ein großer Redner ist der ehemalige Fallschirmjäger nicht. Dass er von Wirtschaft nichts versteht, bekennt Bolsonaro selbst. Einen Vertrauensvorschuss der Märkte gewann er jedoch, indem er den ultraliberalen Wirtschaftswissenschaftler Paulo Guedes in sein Wahlkampfteam nahm. Ihn will er zum "Superminister" machen.

Obwohl selbst ein Politik-Veteran, stilisiert sich Bolsonaro als Anti-Establishment-Politiker, der mit "denen da oben" aufräumen will. Der grassierenden Kriminalität und Korruption sagte er einen gnadenlosen Kampf an. "Guten Brasilianern" will er erlauben, Waffen zu tragen.

Jair Bolsonaro wurde 1955 geboren

Wegen seiner aggressiven Rhetorik wird Bolsonaro häufig mit US-Präsident Donald Trump verglichen. Einige politische Beobachter sehen freilich eher Parallelen zum berüchtigten philippinischen Staatschef Rodrigo Duterte, dessen hartem Anti-Drogen-Kampf tausende Menschen zum Opfer gefallen sind.

Geboren wurde Bolsonaro 1955 in Campinas bei São Paulo in einer italienischstämmigen Familie. Während seiner Zeit in der Armee galt er als aufmüpfig. In den 80er Jahren wurde ihm sogar ein versuchter Bombenanschlag zur Last gelegt, mit dem er einen höheren Sold erzwingen wollte.

Der Großteil seiner politischen Karriere spielte sich in Rio de Janeiro ab. Dort wurde er 1988 zum Gemeinderat und 1991 zum Abgeordneten im Bundesparlament gewählt.

Im Parlament tat sich Bolsonaro weniger durch Gesetzesinitiativen hervor - in fast drei Jahrzehnten brachte er nur zwei Initiativen durch - als vielmehr durch verbale und sexistische Pöbeleien. Zur linken Abgeordneten Maria do Rosario sagte er einmal: "Ich würde Sie nicht vergewaltigen, Sie verdienen es nicht." Darauf angesprochen, bekräftigte Bolsonaro in einem Interview 2014, sie sei "hässlich" und "nicht sein Typ".

Herablassend äußert sich Bolsonaro auch über Schwarze und Homosexuelle. Einen schwulen Sohn würde er "nicht lieben können", sagte er 2011 in einem Interview. "Mir wäre lieber, er würde bei einem Unfall sterben."

Selbst die Folterpraktiken während der Militärdiktatur versuchte der Rechtsausleger zu rechtfertigen. Der Fehler der Diktatur sei es gewesen, "zu foltern, aber nicht zu töten", befand Bolsonaro 2016.

Erst kürzlich drohte er linken Gegnern "Säuberungen" an und stellte ihnen die Wahl, ins Exil oder ins Gefängnis zu gehen. Kaum beruhigen kann da, dass er nach seinem Wahlsieg gelobte, "Verfassung, Demokratie und Freiheit" verteidigen zu wollen.

Anfang Januar wird Bolsonaro im größten Land Lateinamerikas das Präsidentenamt antreten. (afp, KNA)

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