Letzter DDR-Wirtschaftsminister tot: Gerhard Pohl stirbt beim Baden
Gerhard Pohl ist tot: Der letzte DDR-Wirtschaftsminister ist am Mittwoch von Polizisten leblos im südbrandenburgischen Schwielochsee gefunden und später identifiziert worden.
Gerhard Pohl ist tot: Der letzte DDR-Wirtschaftsminister Gerhard Pohl ist gestorben. Der 74-jährige sei am Mittwoch von Polizisten leblos im südbrandenburgischen Schwielochsee gefunden und später identifiziert worden, teilte die Polizeidirektion Süd in Cottbus am Donnerstag mit. Pohl, der an dem See ein Wochenendgrundstück besaß, war zuvor als vermisst gemeldet worden.
Gerhard Pohl: Beim Baden ertrunken
Nach ersten Ermittlungen ist er beim Baden ertrunken. Seine Leiche soll obduziert werden. Pohl war zuletzt Geschäftsführender Gesellschafter einer Firma in Forst/Lausitz, die veredelte Kunststoffe entwickelt. Seit mehreren Tagen sei er nicht zu verabredeten Terminen und auch nicht in seiner Firma erschienen, sagte ein Polizeisprecher.
Pohl: Leiche im Wasser
Die Beamten hätten bei der Suche nach ihm verschiedene Kontaktadressen aufgesucht, darunter sein Grundstück am See. Dort fanden sie seine Leiche im Wasser. Badelatschen und Handtuch lagen am Ufer. Von 1981 bis 1990 war das Mitglied der DDR-CDU Abgeordneter der Volkskammer. Nach der politischen Wende wurde Pohl im April 1990 Wirtschaftsminister in der Regierung Lothar de Maizière (CDU).
Mitschuld an der Misere
Weil ihm eine Mitschuld an der wirtschaftlichen Misere in der DDR gegeben wurde, trat er im August 1990 zurück. Anfang 1999 sorgte er noch für Aufsehen, als er beim CDU-Landesparteitag in Potsdam als Gegenkandidat des bis dahin einzigen Bewerbers um das Amt des Landesvorsitzenden, Jörg Schönbohm, antreten wollte. (dpa, AZ)
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