Monti hört 2013 auf
Der populäre Regierungschef will nicht bei den Wahlen antreten
Rom Seitdem er Silvio Berlusconi im November als überparteilichen Übergangsregierungschef ablöste, ist es Mario Monti gelungen, im In- und Ausland viel Vertrauen in die Affären geplagte italienische Politik zurückzugewinnen. Viele hofften deshalb, der 69-Jährige werde auch bei den Wahlen im Frühjahr 2013 antreten.
Doch jetzt erteilte der Ministerpräsident dem Drängen eine definitive Absage. Er werde nicht kandidieren, sagte Monti dem US-Fernsehsender CNN in einem Interview. Es sei wichtig, dass in Italien das politische Leben wieder aufgenommen werde, „ich hoffe, mit mehr Verantwortungsbewusstsein und Reife“, teilte er eine Spitze gegen seinen Vorgänger und dessen noch immer von Skandalen erschütterten Partei aus. „Ich werde alles mir Mögliche tun, um den Wandel zu unterstützen“, versicherte Monti. In den vergangenen Wochen war mehrfach über eine weitere Amtszeit Montis spekuliert worden. Er hatte jedoch stets entsprechende Erwartungen gedämpft. Die Amtszeit seiner Technokratenregierung sei zeitlich begrenzt, betonte der Wirtschaftswissenschaftler immer wieder. Er könne nicht glauben, dass ein Land wie Italien nicht eine Persönlichkeit finden und wählen könne, die das Land führe.
Monti hatte seinem Land zur Bewältigung der Schuldenkrise unter anderem harte Sparmaßnahmen auferlegt. In Umfragen liegt seine Unterstützung immer noch bei etwa 40 Prozent. (dpa, AZ)
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