Nordkorea droht südkoreanischen Medien mit Militärschlag
Das kommunistische Nordkorea schlägt weiter kriegerische Töne gegen Südkorea an. Raketeneinheiten hätten Zeitungshäuser und Rundfunkanstalten in Südkorea ins Visier genommen.
Nordkorea droht mit Raketenangriffen auf Medienhäuser in Seoul. Das kommunistische Land reagierte damit auf die kritische Berichterstattung südkoreanischer Medien über ein Kinderfest in Pjöngjang.
Nordkorea wirft südkoreanischen Medien "Verleumdungskampagne" vor
Der Generalstab der nordkoreanischen Streitkräfte warf den Medien im Nachbarland eine "Verleumdungskampagne" vor. Hintergrund war die Berichterstattung über eine Massenveranstaltung für Schulkinder in Pjöngjang. Raketeneinheiten und andere Verbände hätten Zeitungshäuser und Rundfunkanstalten in Südkorea ins Visier genommen, hieß am Montag in der von den staatlichen nordkoreanischen Medien veröffentlichten Erklärung.
Nordkorea war unter anderem deswegen verärgert, weil in südkoreanischen Medien das Kinderfest in Pjöngjang mit Veranstaltungen der Hitlerjugend zur Zeit des Nazi-Herrschaft in Deutschland verglichen wurde. Auch sei das Fest als reine Propagandashow beschrieben worden. Hinter der Berichterstattung stecke die Regierung von Südkoreas Präsident Lee Myung Bak, hieß es. Diese müsse sich entschuldigen, um einen Angriff noch zu verhindern.
Südkorea bereit, auf jede bewaffnete Provokation zu reagieren
Die Regierung in Seoul erwiderte, das Land sei bereit, sofort auf jede bewaffnete Provokation zu reagieren. In der Erklärung wurden zugleich die genauen Positionsangaben der Zeitungen "Chosun Ilbo" und "JoongAng Ilbo" sowie des Fernsehkanals der Zeitung "Dong-A Ilbo" und der Sender KBS, CBS, MBC und SBS veröffentlicht.
Am Sonntag hatten sich nach nordkoreanischen Medienberichten etwa 20 000 Kinder zum 66. Gründungstag der Koreanischen Kinderunion in Pjöngjang versammelt. Dabei schworen sie Machthaber Kim Jong Un Treue, wie es hieß. Kim hatte die Macht von seinem im Dezember verstorbenen Vater und langjährigen Alleinherrscher Kim Jong Il übernommen.
dpa/AZ
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