Nur geladene Gäste
Bistum überträgt Feier aber nach draußen. Bundesarchiv will Dokumente
Hohe Sicherheitsvorkehrungen beim Abschied von Helmut Kohl: Am Requiem für den verstorbenen CDU-Altkanzler kommenden Samstag im Speyerer Dom werden aus Sicherheitsgründen ausschließlich geladene Gäste teilnehmen können. Wie das Bistum Speyer am Wochenende mitteilte, wird der gut eineinhalbstündige Gottesdienst aber auf einen Großbildschirm in den südlichen Domgarten übertragen. Dort stehen für die Öffentlichkeit rund 3000 Plätze bereit.
Die Trauerfeierlichkeiten für den am 16. Juni verstorbenen Kohl beginnen am Samstag um 11.00 Uhr mit dem ersten europäischen Trauerakt der Geschichte im Europaparlament in Straßburg. Nach diesem zweistündigen Trauerakt sollen laut der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung insgesamt acht Vertreter des Eurokorps, der Europäischen Agentur für die Grenz- und Küstenwache Frontex und des Europäischen Freiwilligendienstes den Sarg mit Kohls Leichnam aus dem Europaparlament hinaustragen. Der Sarg wird dann mit einem Hubschrauber der Bundespolizei nach Deutschland zurückkehren. Vom Landeplatz Ludwigshafen soll der Sarg mit einem Schiff des Bundes etwa 20 Kilometer rheinabwärts nach Speyer gebracht werden, wo um 18.00 Uhr im Dom das Pontifikalrequiem beginnt.
Dem Requiem schließt sich nach Angaben des Protokolls der Bundesregierung ein großes militärisches Ehrengeleit auf dem Domvorplatz an. Anschließend wird Kohl im Familien- und Freundeskreis auf dem Friedhof des Speyerer Domkapitels beigesetzt. Angeblich wurde der Friedhof des Domkapitels wegen Kohls starker Verbundenheit mit dem Dom zu Speyer als Beisetzungsort gewählt.
Derweil bat der Präsident des Bundesarchivs, Michael Hollmann, die Witwe Kohls einem Zeitungsbericht zufolge schriftlich, Dokumente aus der Zeit von Kohls Tätigkeit herauszugeben. In dem auf den 21. Juni datierten Brief habe Hollmann im Anschluss an Kondolenzworte und eine Würdigung von Kohls Verdiensten die Unterstützung zur Regelung des schriftlichen Nachlasses angeboten, berichtete die Welt am Sonntag. Hollmann stelle der Witwe Maike Kohl-Richter die Herausgabe privater Unterlagen anheim. In klaren Worten fordere er aber die „Weiterleitung“ des staatlichen Schriftgutes. Kohl-Richter möge die Unterlagen über das Bundeskanzleramt an das Bundesarchiv weiterreichen. (afp)
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