SPD-Politiker Thierse nach Wahlpanne nicht in Bundesversammlung
Wahlpanne mit gravierenden Folgen: Der frühere Bundestagspräsident Wolfgang Thierse darf nicht an der Wahl des nächsten Bundespräsidenten teilnehmen. Wie es dazu kam.
Der frühere Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) hat mit Enttäuschung auf die Panne im Berliner Abgeordnetenhaus bei der Delegiertenwahl zur Bundesversammlung reagiert. Er wird damit nicht an der Wahl des nächsten Bundespräsidenten teilnehmen können.
"Das ist schade", sagte der 73-Jährige am Freitag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Ich habe seit 1994 an allen sechs Bundespräsidentenwahlen teilgenommen und zwei davon selber geleitet. Nun hätte ich gerne auch an der kommenden teilgenommen und Frank-Walter Steinmeier mit gewählt."
Im Abgeordnetenhaus waren am Donnerstag die 26 Berliner Delegierten für die Bundesversammlung am 12. Februar 2017 gewählt worden. Während in geheimer Abstimmung jeder Abgeordnete jeweils die Vorschläge seiner Partei bestätigen sollte, kreuzte ein SPD-Politiker nach Medienberichten vermutlich die Vorschläge aller Parteien der neuen rot-rot-grünen Koalition an.
Aufgrund eines komplizierten Verfahrens verlor die SPD daraufhin einen Platz auf ihrer Liste, der dann - nach Auslosung zwischen Linken und Grünen - an die Grünen ging. Jetzt entsendet die SPD-Fraktion sechs Delegierte, CDU und Grüne je fünf, Linke und AfD je vier und die FDP zwei Delegierte. AZ/dpa
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