Warum Kuka die Politik aufrütteln muss
Die Politik hat im Fall Kuka ihren Einsatz verschlafen. Sie sollte sich an China ein Beispiel nehmen und langfristig planen. Ein Kommentar.
Die beiden Großaktionäre von Kuka haben es in der Hand. Sie könnten noch dafür sorgen, dass der Augsburger Roboterbauer nicht komplett in chinesische Hände fällt. Klüger – aber auch kostspieliger – wäre es zwar gewesen, wenn der schwäbische Familienkonzern Voith und der Unternehmer Friedhelm Loh ihren Anteil bereits ausgebaut hätten, als sich Midea anschickte, sein Aktienpaket aufzustocken. Doch auch jetzt können sie noch zeigen, wie wichtig ihnen der deutsche Einfluss in diesem hervorragend aufgestellten Unternehmen ist. Machen sie nur kräftig Kasse, können die Chinesen durchstarten.
Es muss gelingen, Garantien für Standort und Belegschaft langfristig abzusichern
Verantwortung tragen aber nicht nur die Großaktionäre. Verschlafen hat ihren Einsatz vor allem auch die Politik. Unternehmen scheinen erst schützenswert zu werden, wenn ein chinesischer Investor zugreift. Dann ist es aber zu spät, aktiv zu werden. Die deutsche Politik sollte sich in diesem einen Punkt an China ein Beispiel nehmen und langfristig planen: Das Know-how deutscher Hochtechnologie-Firmen muss besser geschützt werden. Kuka muss die Politik aufrütteln. Denn nicht nur Kuka ist betroffen.
Für Kuka selbst kommt es jetzt auf die Verhandlungen mit Midea an. Es muss gelingen, die Garantien für Standort und Belegschaft langfristig abzusichern. Die Kernthemen müssen in Augsburg bleiben.
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