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  3. Traum von Kurdistan: Was hinter dem Konflikt zwischen Türken und Kurden steckt

Traum von Kurdistan
28.07.2015

Was hinter dem Konflikt zwischen Türken und Kurden steckt

Kurden demonstrieren in Brüssel gegen die türkische Regierung.
Foto: John Thys, afp

Ein Volk von 30 Millionen, aber kein eigener Staat. Der Dauerkonflikt mit Kurdistan droht die Türkei in die Krise zu stürzen. Was hinter dem Konflikt steckt.

Die Szenen waren dramatisch im März 1994: Frauen und Männer, die sich mit Benzin übergießen und anzünden; Demonstranten mit gelb-grün-roten Bannern blockieren Autobahnen – auch die A8 bei Augsburg; Straßenschlachten mit der Polizei. Die Öffentlichkeit reagierte geschockt und verständnislos. Was wollen die Menschen erreichen? Warum wählen sie Deutschland als Bühne für ihre Aktionen?

Der Hintergrund: In der Türkei tobte seit 1984 im Südosten ein gnadenloser Kampf zwischen bewaffneten Milizen der kurdischen Arbeiterpartei (PKK) und der Armee. Laut PKK auch mit deutschen Waffen in Händen der Streitkräfte. Das Ziel der Kämpfer, welches sie auch mit blutigen Anschlägen durchzusetzen versuchten: ein unabhängiger Staat, zumindest aber eine weitgehende Autonomie in den kurdischen Siedlungsgebieten. Rund 40000 Menschen verloren dabei auf beiden Seiten ihr Leben.

Bis heute stufen nicht nur die Türkei, sondern auch die USA und die EU die PKK als terroristische Organisation ein. Eine Qualifizierung, die allerdings in den letzten Jahren insbesondere bei den EU-Mitgliedern umstritten war. Für viele überraschend war es schließlich der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan, der im März auf die PKK-Ankündigung einer Waffenruhe seinerseits mit der Einleitung eines Friedensprozesses reagierte. Anfang 2014 geriet dieser Prozess ins Stocken – die großen Hoffnungen in der Türkei auf eine friedliche Zukunft blieben dennoch lebendig.

Nicht nur türkische Kurden träumen von eigenem Staat

Doch die Konflikte um das kurdische Volk haben Dimensionen, die weit über die Türkei hinausreichen. Denn nicht nur die türkischen Kurden träumen von einem eigenen Staat. Weltweit leben rund 30 Millionen Kurden. 15 Millionen davon in der Türkei, 4,5 Millionen im Irak, gut vier Millionen im Iran und geschätzte 1,2 Millionen in Syrien. In einem eigenen, souveränen Staat lebt keiner von ihnen. Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Ende des Osmanischen Reiches schien er greifbar nahe, doch er blieb eine Illusion.

Im Irak sind die Kurden ihrem Traum am nächsten gekommen. Im Norden des Krisenstaates haben sie – auch mit Hilfe ihrer Peschmerga-Kämpfer – eine weitgehende Eigenständigkeit mit eigener Polizei und Sicherheitskräften, Verwaltung und Regionalparlament durchgesetzt. Eine erstaunliche Entwicklung, wenn man bedenkt, dass noch 1988 bei einem Giftgasangriff der Armee des damaligen Diktators Saddam Hussein auf den kurdischen Ort Halabadscha mehr als 4000 Männer, Frauen und Kinder starben. Eine Entwicklung aber auch, die Ankara mit großem Misstrauen beobachtet – zumal die Patriotische Union Kurdistans im Irak (PUK) enge Verbindungen mit der PKK unterhält. Für die konservativ-islamische Regierung Erdogan sind feste staatliche Strukturen in den kurdisch kontrollierten Gebieten jenseits der Grenze Teufelszeug.

Dies gilt auch für Syrien. Dort hat die Kurdenmiliz YPG, der bewaffnete Arm der syrisch-kurdischen Partei PYD, in den letzten Monaten ein zusammenhängendes Gebiet – ebenfalls an der türkischen Grenze – erobert. Ein Erfolg, der der Türkei ganz und gar nicht ins Konzept passte. Denn die YPG kämpfte erst unter dem Beifall der westlichen Welt, dann mit Luftunterstützung einer Allianz unter Führung der USA gegen die Terrormilizen des Islamischen Staates (IS) die Grenzstadt Kobane frei. Ankara stand abseits, blockierte die Grenze für Unterstützer der verzweifelt kämpfenden Kurden. Bis der politische Druck derart groß wurde, dass die Türkei kurdische Peschmerga aus dem Nordirak nach Kobane durchließ. Sie wurden weltweit als Freiheitskämpfer gefeiert. Die Bundeswehr unterstützt die Peschmerga bis heute mit Ausbildern und sogar mit Waffen.

PKK für Türkei potenzielle Terroristen

Die türkische Regierung mochte in den Jubel über die tapferen Kurden nicht einstimmen. Im Gegenteil: Für Ankara sind die PKK, aber auch ihre Verbündeten im Irak und in Syrien potenzielle Terroristen, die dem IS in seiner Gefährlichkeit in nichts nachstehen. Vieles spricht dafür, dass die türkische Seite die IS-Milizen gar humanitär und logistisch unterstützte. Doch nach dem IS-Anschlag auf den türkischen Grenzort Suruç vor wenigen Tagen mit 32 Todesopfern ist es damit vorbei. Die türkische Luftwaffe kämpft nun an zwei Fronten: gegen Stellungen des IS und der Kurden in Syrien und dem Irak.

Erdogan erklärte gestern den Friedensprozess mit der PKK für beendet. Jetzt droht der Krieg in die Türkei zurückzukehren.

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