Zschäpes Anwältin weist Kritik am Auftreten ihrer Mandantin zurück
Beate Zschäpes Anwältin verteidigt ihre Mandantin. Die Kritik am Auftreten Zschäpes beim NSU-Prozess seien Projektionen der Prozessbeobachter.
Die Verteidigerin von Beate Zschäpe hat Kritik am Auftreten ihrer Mandantin zum Auftakt des Münchner NSU-Prozesses zurückgewiesen. "Die Beurteilung ihres Verhaltens - von gelöst-freundlich bis genervt, von eiskalt bis arrogant - das sind alles Projektionen der Berichterstatter und der Prozessbeobachter, die reine Spekulationen sind", sagte Rechtsanwältin Anja Sturm am Dienstag in einem N24-Interview.
Anwältin: Zschäpe möchte endlich, dass bestimmte Sachen klargestellt werden
Zschäpe befinde sich in einer außergewöhnlichen Situation, in der Menschen überhaupt nicht vorhersehbar handeln könnten. "Uns war von Anfang an klar, dass ihr Verhalten, jede Regung, wie unter einer Lupe seziert werden würde. Insoweit sind das Spekulationen, die ganz sicher jeder Grundlage entbehren", sagte die Verteidigerin, die Zschäpe gemeinsam mit den Anwälten Wolfgang Stahl und Wolfgang Heer vertritt.
Sturm wies den Vorwurf zurück, die Verteidigung wolle mit ihrem Befangenheitsantrag gegen das Gericht den Prozess verzögern. "Denn unsere Mandantin befindet sich in Haft und hat letztendlich auch ein großes Interesse daran, dass dieser Prozess voranschreitet. (...) Sie möchte auch endlich, dass bestimmte Sachen klargestellt werden."
Auch die nächsten Prozesstage werden sich zäh gestalten
Sturm kündigte an, dass sich auch die nächsten Prozesstage wegen weiterer Anträge zäh gestalten würden. Die Frage, ob Zschäpe zu den Vorwürfen schweigen wird, beantwortete sie mit "Ja". (dpa)
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