Das (Un-)Glück des Gärtners
In dieser unruhigen Zeit finden die Gärten wieder mehr Wertschätzung als Rückzugsort. Aber sind sie wirklich der Stolz des Gärtners?
Wir Hobbygärtner lassen uns ja gerne als Schöpfer unseres Gartens loben, doch in Wirklichkeit sind wir nur seine Sklaven. Wie viele Buchsbaumzünsler haben wir heuer schon aus dem Blattwerk gefischt? Wie viele verwurmte Zwetschgen aufgehoben, aufgeschnitten und in die Biotonne geworfen? Wie Sisyphos düngen, schneiden und gießen wir den Rasen, ziehen im Frühjahr auch noch mit dem Vertikutiermesser Belüftungskanäle in den Boden, und dennoch gedeiht in Wirklichkeit nur das Moos. Die Weintrauben wären eine Pracht gewesen, doch die Wespen haben sie ausgesaugt, bevor wir aus dem Urlaub heimkamen. Der Gartenteich ist undicht, seit der Hund hier Kühle vor der Sommerhitze suchte, und unsere Glyzinie hat noch nie geblüht, dafür kriechen ihre Triebe unters Garagendach. Das Einzige, was immer prächtig gedeiht, ist die Hecke zum schmalen Gehweg. Der stets gut beschattete Asphaltstreifen mahnt uns jeden Samstag, dass sich der grüne Zaun schon wieder viel zu breit mache. Schlimmer noch sind die Nachtstunden. Der Rest vom Fallobst zeigt am Morgen, dass auch Schnecken Pflaumen lieben und bestimmt wiederkommen. Doch noch loben Freunde, wie schön grün es hier doch sei. Tja, das ist Gärtnerglück.
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