An Herausforderungen wachsen
Pia Nowotny und Robert Gassner von ALDI SÜD im Porträt
Einzelkämpfer und Teamplayer zugleich: Als Regionalverkaufsleiter bei ALDI SÜD tragen Pia Nowotny und Robert Gassner Verantwortung für mehrere Filialen - mit allem, was dazu gehört. Rund 75 Prozent der Aufgaben drehen sich um Personalführung, aber auch Kostencontrolling und der reibungslose Tagesablauf in den Filialen füllen ihren Tag aus.
Sie beide sind unmittelbar nach dem BWL-Studium in einen Beruf eingestiegen, der großes Verantwortungsbewusstsein und vollen Einsatz fordert. Was gefällt Ihnen daran?
Nowotny: Für mich war klar, dass ich keinen Job annehmen kann, bei dem ich nur im Büro sitze, Zahlen eingebe oder Bilanzen prüfe. Ich wollte einen abwechslungsreichen Beruf - den habe ich zum Glück gefunden! 2013 begann ich das Traineeprogramm bei ALDI SÜD. Das Traineejahr war spannend und herausfordernd zugleich. Ich bin kein Typ, der aufgibt, ich kämpfe mich durch. An Herausforderungen zu wachsen, das macht es für mich aus.
Gassner: Als Regionalverkaufsleiter bin ich für einen großen Bereich zuständig, ein Unternehmer im Unternehmen. Für meine Entscheidungen habe ich einen entsprechenden Spielraum: Ich führe Mitarbeiter, trage Personal- und Führungsverantwortung, verantworte ebenso die Zahlen und das Controlling. Ich treffe Personalentscheidungen, entwickle meine Mitarbeiter weiter und kümmere mich um Marketing-Aktionen meiner Filialen.
In welcher Dimension muss man sich das bei einem „RVL“ vorstellen?
Gassner: Ich führe sechs Filialen mit etwa 80 Mitarbeitern -fast schon ein mittleres Unternehmen. Die Mitarbeiter, nicht die Zahlen, kann ich fördern und weiterentwickeln. Gerade das macht die Arbeit so interessant. In den drei Jahren bei ALDI SÜD hatte ich keinen Tag, der wie der andere war. Das ist für mich unglaublich zufriedenstellend.
Nowotny: Ich versuche, täglich zwei meiner fünf Filialen zu besuchen und dort alles abzuarbeiten. Zu den alltäglichen Aufgaben zählen sowohl administrative Tätigkeiten als auch Mitarbeiterführung.
Bereitet das BWL-Studium für diese Aufgabenvielfalt und das Ausmaß der Verantwortung überhaupt vor?
Nowotny: Im Studium lernt man nicht, wie man führt. Im Traineeprogramm kam dann der Sprung ins kalte Wasser: Nach nur zwei Monaten leitete ich selbstständig vier Wochen lang eine Filiale - ganz nach dem Motto Training on the Job. Das war sehr spannend - und nervenaufreibend. Vieles schaut man sich von den Mentoren und erfahrenen Kollegen ab.
Gassner: Ich absolvierte den ganz neuen Studiengang „Informationsorientierte Betriebswirtschaftslehre“ an der Uni Augsburg und konnte, damals nur hier möglich, gleichzeitig mit Bachelor und Diplom abschließen. In Augsburg wird das breite Spektrum der BWL vermittelt. Man spezialisiert sich anschließend auf einem Themengebiet, bei mir Marketing, hat aber weiterhin Personalvorlesungen. Grundsätzlich kann bei ALDI SÜD jeder anfangen, der motiviert und ehrgeizig ist. Es kommt nur auf das eigene Wollen an. Vieles eignet man sich während des einjährigen Traineeprogramms in der Praxis an.
Wie geht es weiter? Was wäre Ihre nächste berufliche Wunsch-Station?
Gassner: Wir sind nicht nur in Deutschland tätig, sondern unter anderem auch in Großbritannien, USA und Australien. Im Ausland gibt es noch viel aufzubauen, die Wachstumsraten sind, besonders in Nordamerika, sehr hoch. Ein Auslandseinsatz wäre reizvoll, aber ich bin auch in meiner jetzigen Position sehr glücklich. Regionalverkaufsleiter ist ein toller Job. Bei uns wird es sicher keine Krisen geben: Gegessen wird immer (lacht).
Wie schafft man bei ständiger Einsatzbereitschaft und gelegentlicher Samstagsarbeit den Ausgleich zum Berufsleben?
Gassner: Früher war ich im Fußballverein und habe generell viel Sport getrieben, das ist jetzt schwierig. Aber ich versuche, regelmäßig Squash mit einem Freund zu spielen. Danach gehe ich gerne in die Sauna und mit Freunden zum Essen. Da ich ein Familienmensch bin, kommt es mir sehr entgegen, dass meine Großfamilie in Augsburg wohnt und mir beim Abschalten hilft.
Nowotny: Auf einer Tagung hörte ich das Motto „Such dir einen Job, der dir Spaß macht, und du musst keinen Tag deines Lebens mehr arbeiten.“ Das trifft auf mich zu! Als Führungskraft trägt man große Verantwortung, diese legt man nicht einfach ab. Wenn der Tag sehr stressig war, relaxe ich mit einem guten Buch oder treibe Sport. Im Winter fahre ich gerne Snowboard, vor ein paar Wochen habe ich mit Zumba angefangen. Ich bin ein Familienmensch, da wird viel miteinander gesprochen. Sobald ich frei habe, fahre ich weg, an einen See oder ans Meer. Ich suche mir immer wieder neue Ziele.
Die Diskussion ist geschlossen.