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Slow Food – ein Ernährungstrend

Aktive der Slowfood-Gruppen sind auch auf Messen präsent.
Foto: Rolf Schosser

Ausgerechnet im kulinarisch verwöhnten Italien rief vor 30 Jahren Carlo Petrini eine Bewegung ins Leben, die sehr bald Nachahmer fand: Slow Food. Der Name ist Programm.

Das Symbol ist passenderweise die Weinbergschnecke und erst einmal ging es damals um gemütliches Essen, den kulinarischen Genuss und auch eine entschleunigte Lebensweise.

Damit entstand bei den Beteiligten auch das Interesse für die Erzeugung der später verzehrten Lebensmittel. Slow Food wurde zur Gegenbewegung zum hektisch geprägten, uniformen und globalisierten Fast Food und steht inzwischen für bewusste, regionale und saisonale Ernährung, nachhaltigen Konsum und Einklang mit der Natur. Deshalb bezeichnet der Publizist Matthias Horxals Slow Food als einen von 18 Trends, die das Leben von morgen auf dem Gebiet der Ernährung beeinflussen werden.

Auf die Herkunft kommt es an

Beim Slow Food gibt es keine Vorgaben, was verzehrt werden darf. Entscheidend ist, wie die Lebensmittel erzeugt und gehandelt werden. Auch Fleisch und Fisch sind kein Tabu, wenn die Tiere artgerecht gehalten und die Aufzucht möglichst ökologisch ist. Deshalb setzt sich die Bewegung für ein besseres Kennzeichnungssystem von Fleischprodukten, kürzere Transportzeiten von Schlachtvieh, weniger Antibiotika in der Viehzucht sowie für die Aquakultur bei Fischen ein.

Dabei bedeutet Slow Food nicht per se gesünderes Essen. Allerdings bedeuten solche hochwertig produzierten Lebensmittel meist auch gesundheitlich einwandfreie Nahrung.

Vor Ort gibt es Tafelrunden mit Aktionen und Events

Schon bald nach ihrer Gründung wurde daher die italienische Bewegung kopiert. Seit 1989 gibt es den internationalen Verein, drei Jahre später, 1992, wurde Slow Food Deutschland e. V. gegründet. Die regionalen Gruppen vor Ort werden als Convivium (lat. die Tafelrunde) bezeichnet. Seit 2002 ist die Bewegung mit dem Convivium Augsburg auch in der Region vertreten. Die 145 Mitglieder – alles Privatleute – kommen dabei aus ganz Bayerisch-Schwaben. Daneben gibt es Unterstützer, das können Gastronomen oder Firmen sein, die das Convivium fördern. Einmal im Monat findet ein Stammtisch statt, selbstverständlich in einem Gastrobetrieb, der die strengen Forderungen des Vereins erfüllen sollte.

Daneben werden Mühlen, Spargelbauern, Imker oder Käsereien besucht sowie Kochevents mit bestimmten Themen veranstaltet. Eine andere Sache sind die Aktionen. Das Convivium Augsburg präsentierte sich zum Beispiel beim Regionalvermarktertag im Botanischen Garten. „Schließlich haben wir auch einen politischen Auftrag“, sagt Rolf Schosser. Der Leiter des Augsburger Convivium will deshalb die Mitglieder noch mehr für Aktionen gewinnen. „Wir möchten den Verbraucher dafür sensibilisieren, bewusster einzukaufen, sich Gedanken zu machen, warum beispielsweise ein Lebensmittel einen bestimmten Preis haben muss oder warum manches gar nicht gehen kann.“

Beispiel: Billiges Fleisch, das nur aus Massentierhaltung kommen kann oder knusprige Semmeln am Abend. „Das geht entweder nur durch frisches Backen oder durch jede Menge beigefügter Zusatzstoffe“, so Schosser. Darüber müssten sich Verbraucher im Klaren sein. Ähnlich verhält es sich mit Gemüse und Obst, von dem nur ein Teil in den Verkauf kommt, weil bestimmte, erwünschte Handelskriterien nicht erfüllt sind. „Es liegt also immer auch in der Hand des Händlers und des Verbrauchers, wie viel Lebensmittel in den Abfall wandern“, erklärt Schosser.

Gesetzliche Auflagen machen das Leben schwer

Die Politik wiederum solle erkennen, dass viele gesetzliche Auflagen von kleinen, regionalen Erzeugern gar nicht erfüllt werden können. Auch hier nennt der Slow-Food-Anhänger ein Beispiel: „Viele Direktvermarkter bieten selbst gemachte Marmelade an. Nach der neuen Allergieverordnung müssen die Inhaltsstoffe auf der Verpackung angegeben sein. Das bedeutet, jede Marmelade muss im Labor untersucht werden. Das kostet so viel, das können diese Anbieter gar nicht erwirtschaften mit dem Produkt.“ Auch seien die Transporte kleiner Mengen oft kostspieliger als große.

All diese Vorgaben benachteiligen die kleinen Produzenten. Dabei kommt der Gedanke regional, saisonal und nachhaltig zu genießen durchaus bei den Verbrauchern an. Nicht umsonst boomt selbst in Discountern die Nachfrage nach Waren mit einem Bio- oder Fairtradesiegel. Die Menschen wollen heute wissen, was sie essen, wie es produziert wird und was drinsteckt. Und dass Erdbeeren und manches andere Obst im Winter nicht aus der Region kommen können, sondern höchst unökologisch meist im Ausland gezüchtet wird, hat sich bei den Verbrauchern mittlerweile auch herumgesprochen. Saisonalität eines Produkts ist das Stichwort – auch das eine alte Forderung der Slow-Food-Bewegung.

Bio ist nicht gleich Bio

Doch auch, wenn das Bewusstsein dafür sowie für Bioware in der Gesellschaft wächst, warnt Schosser: „Bio ist nicht gleich Bio. Vieles von dem, was heute so deklariert wird, entspricht nicht dem, was Slow Food oder die ursprünglichen Biosiegel wollten.“ Ein großer Teil der Biolebensmittel sei heute ebenso industriell wie konventionelle Ware hergestellt und komme oft aus dem Ausland. „Andererseits heißt ein regionaler Anbieter zu sein noch lange nicht, dass die Tierhaltung artgerecht und die Entlohnung der Mitarbeiter fair ist.“ Regionale Erzeugung garantiere auch nicht immer eine bessere Ökobilanz. So könne diese für einen Bioapfel aus Südamerika, der im Frühling oder Sommer bei uns auf den Markt kommt, günstiger sein, als die eines vergleichbaren aus Deutschland. Denn der Kühlaufwand, um einen hiesigen Apfel von der Ernte im Herbst ein halbes Jahr frisch zu halten sei energetisch höher als der Transport von Kontinent zu Kontinent.

Das heißt: Auch wenn Erzeuger, Verbraucher und Politik teilweise schon auf einem guten Weg sind, gibt es noch jede Menge Aufklärungsbedarf. Dazu möchte auch die Slow-Food-Bewegung beitragen. Wenn die regionalen, nachhaltig erzeugten Lebensmittel, dann auch noch mit Genuss zubereitet und verzehrt werden, ist ein weiterer Vereinszweck der Slow-Food-Bewegung erfüllt: Nämlich die Ess- und Trinkkultur zu pflegen und den Spaß am Essen und Genießen nicht zu verlieren.

Weitere Infos unter

www.slowfood.de/slow_food_vor_ort/augsburg

sowie im Blog www.schneggele.wordpress.com

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