Babak Rafati: Viele offene Fragen
Die Frage lautet: warum. Warum wollte sich Babak Rafati umbringen? Es gibt Ansätze, aber kaum Antworten
Warum? In solchen Fällen ist es die meist gestellte Frage. Ob es eine Antwort gibt, ist noch offen.
Klar sind nur die Fakten: Babak Rafati, Schiedsrichter in der Fußball-Bundesliga, hat am Samstag versucht, seinem Leben ein Ende zu setzen. In einem Hotel in Köln hat er sich die Pulsadern geöffnet. Seine drei Assistenten, mit denen er wenige Stunden später die Partie Köln gegen Mainz hätten leiten sollen, haben ihn gerettet, sie haben ihn noch rechtzeitig in seinem Zimmer gefunden.
Notizen von Rafati im Zimmer
Rafati liegt jetzt in einem Kölner Krankenhaus. Er befindet sich nicht mehr in Lebensgefahr. In einem Telefongespräch soll er seinem Vater gesagt haben „Papa verzeih mir, was ich getan habe.“ Im Zimmer von Babak Rafati sind „Notizen“ gefunden worden, erklärte Theo Zwanziger, der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes. Über den Inhalt wurde bislang nichts bekannt. Ob sie die Frage nach dem „Warum“ klären können, ist also noch offen.
Rafatis Vater sagt, er habe bei seinem Sohn keine Anzeichen von Depressionen erkannt.
Der 41-Jährige soll auch nicht zu den Schiedsrichtern gehören, gegen die im Moment wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung ermittelt wird. In seinem Nebenjob als Schiedsrichter lief es für den Bankkaufmann zuletzt nicht gut. Der gebürtige Iraner, der 2005 sein Erstes von 84 Bundesligaspielen geleitet hatte, war im Fachblatt kicker von den Bundesliga-Profis dreimal zum schlechtesten Unparteiischen der Bundesliga gewählt worden. Vor wenigen Wochen strich ihn der DFB von der Liste der Unparteiischen, die für internationale Einsätze vorgesehen sind. Ob hier die Antwort auf das „Warum“ zu finden ist? (fhn, dapd, dpa)
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