Der neue Jugendstil
ESV Kaufbeuren setzt auf eigene Kräfte
Kaufbeuren „Jugend forscht“ heißt das Motto des ESV Kaufbeuren in der neuen Saison der zweiten Eishockey-Bundesliga, die am heutigen Freitag beginnt. Aus Überzeugung, aber natürlich auch aus finanziellen Gründen spielte der eigene Nachwuchs bei der Kaderplanung eine wesentlich größere Rolle als zuletzt. Der ESVK definiert sich nun als Ausbildungsverein. Der Etat für den Nachwuchs wurde aufgestockt, für die erste Mannschaft stehen 100000 Euro weniger zur Verfügung als vergangene Saison. „Wir müssen weg vom Vollprofitum, weg von teuren Namen und hin zu den eigenen Talenten“, sagt Vorstand Andreas Settele.
Konkret heißt das, dass zehn Stammspieler den Verein verlassen haben – darunter Zweitliga-Toptorjäger Brady Leisenring – aber mit dem Tschechen Milos Vavrusa, den Kanadiern Louke Oakley und Kevin Saurette sowie dem Finnen Markku Tähtinen nur vier erfahrene Akteure geholt wurden. Fünf Talente kommen aus dem ESVK-Nachwuchs. „Natürlich fehlen uns die Abgänge“, sagt Trainer Ken Latta. „Trotzdem müssen wir versuchen, das bestmögliche Produkt aufs Eis zu bringen.“
Vereinsführung will keinen Druck auf das junge Team ausüben
Zusammen mit seiner Mannschaft hat er sich vorgenommen, trotz allem die Play-offs der besten acht Teams zu erreichen. Er weiß aber, dass nach drei erfolgreichen Jahren das Unterfangen diesmal ungleich schwieriger wird. Um keinen unnötigen Druck auszuüben, hat die Vereinsführung das Saisonziel bescheiden mit „Klassenerhalt“ ausgegeben. Dank der in dieser Woche beschlossenen neuen Durchführungsbestimmungen – der ESVK und Riessersee waren allerdings bei der Abstimmung nicht dabei – könnte das Ziel einfacher als gedacht werden. Denn es wird nach den Plänen, denen die Oberligisten noch zustimmen müssen, keinen Direktabsteiger geben. Der beste Oberligist steigt direkt auf, der Zweite spielt eine Relegation gegen den Verlierer der Play-downs der zweiten Liga.
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