Große Erfolge verursachen große Kosten
Aufsteiger Erzgebirge Aue ist das Überraschungsteam der 2. Liga. Jetzt bekommt der Verein die Schattenseiten des Erfolgs zu spüren - er braucht mehr Geld für Prämien. Beim FC Augsburg kennt man dieses "Luxus-Problem" schon.
In der zweiten Bundesliga ist Aufsteiger Aue die Überraschungsmannschaft schlechthin und mischt ganz oben mit. 31 Punkte stehen nach 15 Spielen schon auf der Habenseite. Inzwischen bekommt der Verein aber die Schattenseiten dieses Erfolgs zu spüren. Grund: Bis Saisonende muss der Verein wegen der unerwartet hohen Prämienzahlungen zusätzliches Geld auftreiben.
"Unser Etat war auf den derzeitigen Erfolg nicht eingestellt", zitiert die Badische Zeitung Aues Präsidenten Bernd Keller. Jetzt werde mit ungefähr 60 Punkten zum Saisonende kalkuliert. Sollte die Mannschaft so viele Punkte holen, bräuchte Aue noch 500.000 Euro, sagte Keller in der Freien Presse.
Den "Fluch" überraschender sportlicher Erfolge hatte auch der FC Augsburg in der vergangenen Saison zu spüren bekommen, als die Mannschaft bis ins Pokal-Halbfinale vorstieß und nur knapp den Aufstieg verpasste. Vor kurzem gab der Zweitligist auf seiner Jahreshauptversammlung bekannt, dass er trotz des sportlichen Erfolgs ein Minus von etwa 2,5 Millionen Euro gemacht hat.
Die Gründe dafür erläuterte Manager Andreas Rettig: Bruttoeinnahmen von knapp fünf Millionen Euro im Pokal stünden unter anderem Ausgaben für Spielerprämien, Verbandsabgaben (ca. 500.000 Euro) und zusätzliche Kosten für den Stadionbetrieb gegenüber. Der Netto-Pokalgewinn von etwa 2,5 Millionen Euro sei unter anderem mehr als aufgebraucht worden, weil die Punktspiel-Prämien für die erfolgreiche Mannschaft den geplanten Betrag übertrafen.
In Aue steht keine finanzstarke Investorengruppe wie in Augsburg bereit, um die Minusbeträge aufzufangen. 1,8 Millionen Euro an Verbindlichkeiten drücken den Verein. "Wir schaffen das, da brennt nichts an", versichert Keller trotzdem. (ako/AZ)
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