Niederlage gegen Fury: Klitschko lässt Frage nach Revanche offen
So hat man Vladimir Klitschko selten gesehen. Müde und erschöpft wirkt er nach seiner Niederlage gegen Tyson Fury. Ob es einen Rückkampf geben wird, scheint völlig offen.
So hat man Vladimir Klitschko selten gesehen. Müde und erschöpft sitzt er am Sonntag nach seinem Kampf gegen den Briten Tyson Fury vor den Journalisten und stellt sich ihren Fragen. Eigentlich ist das für den ukrainischen Ausnahmeboxer nur eine Kleinigkeit nach einem Sieg. Er hat diese Gespräche schon oft geführt. Doch diesmal hält er nicht als Gewinner Hof. In Vladimir Klitschkos Gesicht ist der Kampfverlauf des Duells mit dem zwölf Jahre jüngeren Fury deutlich zu erkennen. In ihm arbeitet es sichtlich, die Niederlage und der Verlust aller seiner Weltmeistertitel lassen ihn mit den Zähnen knirschen. Und während der gefallene König noch immer mit seinem Schicksal hadert, gibt es für die Reporter nur eine Frage: Wann wird es zum Rückkampf kommen?
Hintergrund ist eine Klausel in Klitschkos Vertrag mit Fury. Diese sichert dem 39-jährigen Ukrainer einen Rückkampf zu, sollte er verlieren. Es ist eine Revanche-Klausel, wenn man so will. Ob und wie Klitschko sie jedoch nutzen will, ist bisher noch offen. Sein Manager Bernd Bönte betonte zwar schon kurze Zeit nach dem Kampf, dass „davon auszugehen“ sei. Vladimir selbst gab sich in der Pressekonferenz dagegen deutlich zurückhaltender und bestätigte lediglich, dass diese Klausel existiere. Alles Weitere sehe man im neuen Jahr, auch wenn er „auf jeden Fall“ noch einmal kämpfen wolle.
Fury freut sich auf die zweite Runde
Und auch Tyson Fury, der seit seinem Sieg Weltmeister von drei der vier größten Boxverbände der Welt ist, geht davon aus, noch einmal auf Klitschko zu treffen. „Vladimir hat mich heute wohl absichtlich gewinnen lassen, in Deutschland - in seiner Heimat – vor 50 000 Fans“, witzelte der Brite, der vor seinem Kampf noch Lieder sang. „Jetzt hat Klitschko eine zweite Runde.“ Er freue sich auf diesen Kampf und nehme die Herausforderung an, so Fury.
Noch gibt es jedoch kein Datum, wann die beiden Boxer zum Rückkampf aufeinander treffen könnten. Erst im kommenden Jahr wird es wohl Antworten auf diese Frage geben. Klitschkos Management spekuliert nach Angaben des Sportsenders Sport1 aber wohl bereits auf einen Austragungsort in England. Am Ende liegt es aber an Vladimir selbst, ob er noch einmal den Kampf annehmen will. Seit gut drei Jahren trainiert er sich seit dem Tod seines Trainers Emanuel Steward mehr oder weniger selbst. Und auch sein Bruder Vitali, inzwischen Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew, ließ Vladimirs sportliche Zukunft offen. „Entweder war es ein schwarzer Tag und ein Ausrutscher. Oder aber kein Zufall“, sagte er nach der Niederlage seines Bruders. (AZ)
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