Rafati pfeift nicht mehr
Nach seinem Suizidversuch beendet er die Laufbahn als Schiedsrichter
Hannover Babak Rafati hat endgültig einen Schlussstrich unter seine Schiedsrichter-Karriere gezogen. Knapp ein halbes Jahr nach seinem Suizidversuch erklärte der 41-Jährige seinen Rücktritt.
Die Verzweiflungstat von Rafati am 19. November hatte den deutschen Fußball geschockt. Der Referee war in einem Hotel in Köln mit aufgeschnittenen Pulsadern gefunden und von seinen Assistenten gerettet worden. Der gelernte Bankkaufmann pfiff in sechs Jahren 84 Erstliga-Spiele. Depressionen wegen des wachsenden Leistungsdrucks waren nach Angaben seines Anwaltes Sven Menke der Grund für den Suizidversuch. „Im persönlichen Empfinden von Herrn Rafati wurde vor allem ein wachsender Leistungsdruck und der damit verbundene mediale Druck in Kombination mit der ständigen Angst, Fehler zu machen, zu einer immer größeren Belastung“, so Menke. Dieser Belastung habe sich Rafati, der im Kicker von den Bundesliga-Profis dreimal zum schlechtesten Unparteiischen gewählt worden war, nicht mehr gewachsen gefühlt. Dennoch hatte er mitteilen lassen, dass es sein Ziel sei, wieder zu pfeifen. Diese Hoffnung hat sich zerschlagen. Gesundheitlich soll es Rafati nach Beendigung einer stationären Behandlung besser gehen. (dpa)
Die Diskussion ist geschlossen.