Sieg für Cortese, WM-Führung für Bradl
Für zwei deutsche Motorsport-Asse gibt es Grund zum Jubeln. Stefan Bradl hat seine WM-Führung wieder und Sandro Cortese fährt gar auf Platz eins.
Zweiter Sieg für Sandro Cortese, erneute WM-Führung für Stefan Bradl und zweiter Titel für den Local Hero: Erst hat das deutsche Duo die Herzen von Australiens Motorrad-Fans höherschlagen lassen, dann waren die Aussies beim erneuten Titelgewinn von Geburtstagskind Casey Stoner aus dem Häuschen. An seinem 26. Geburtstag gewann der Australier am Sonntag zum fünften Mal seinen Heim-Grand-Prix in Phillip Island und sicherte sich zudem zum zweiten Mal nach 2007 die Weltmeister-Trophäe in der Königsklasse MotoGP. "Das alles an einem Tag ist einfach einmalig", sagte Stoner mit einem glücklichen Lachen.
"Ich bin mega-mega glücklich"
Zuvor hatten bereits die deutschen Zweirad-Asse Grund zum Jubeln. In der Klasse bis 125 Kubikzentimeter gewann der Berkheimer Cortese das Rennen, das wegen Regens zwei Runden vor Schluss abgebrochen wurde. Für den Aprilia-Piloten war es der zweite Erfolg in dieser Saison. "Ich bin mega-mega glücklich", gestand er. Seinen Premieren-Sieg hatte Cortese im August in Brünn gefeiert. Vor den abschließenden beiden Rennen in Sepang (Malaysia) und Valencia (Spanien) liegt er auf Rang drei der WM-Wertung.
Motorschaden im Training
Mit um den Sieg fahren wollte auch Jonas Folger nach Platz drei in der Qualifikation. Doch wegen eines Motorschadens im Aufwärmtraining konnte der Teenager aus Schwindegg zum Rennen gar nicht erst antreten. "Ich bin enttäuscht und traurig, dass ich nicht fahren kann", sagte Folger geknickt.
Fahrfehler kurz vor Schluss
Wieder auf Titelkurs ist Stefan Bradl in der Klasse Moto2. Nur wegen eines Fahrfehlers in der letzten Runde, als er mit Sieger Alex de Angelis (San Marino) in Berührung kam, verpasste der Zahlinger seinen fünften Saisonsieg. Doch als Zweiter verdrängte er Marc Marquez wieder von der Spitze im Gesamtklassement. Der Spanier belegte den dritten Platz, nachdem er wegen eines Trainingsunfalls mit der Zeitstrafe von einer Minute belegt wurde und nur vom letzten Startplatz aus ins Rennen gegangen war.
Drei Punkte Vorsprung
"Ich wollte natürlich gewinnen. Ich habe es probiert. Es ist gut, mal wieder auf dem Podium zu stehen", sagte Bradl und gab angesichts der Berührung mit de Angelis zu: "Ich muss aber auch sagen, dass ich Glück gehabt habe, dass ich ins Ziel gekommen bin." Vor den letzten beiden Grand-Prix-Stationen trennen den Bayern gerade einmal drei Punkte von Verfolger Marquez. "Es ist immer noch alles dicht beisammen. In Malaysia sind wir hoffentlich wieder vorn dabei", erklärte er. Das Rennen hatte Bradl mit Schmerzmitteln absolviert, nachdem er am Freitag im Training gestürzt war und zahlreiche Blessuren davongetragen hatte. "Ich war nicht 100 Prozent fit", gab er zu.
Finger verloren
Schlimmer erwischt hat es derweil Jorge Lorenzo. Der entthronte MotoGP-Weltmeister aus Spanien konnte wegen eines Sturzes im Aufwärmtraining nicht antreten. Dabei soll er einen Teil seines Ringfingers der linken Hand verloren haben. Die Ärzte konnten bei der Operation die Nerven und Sehnen des verletzten vierten Fingers retten, wie die MotoGP mitteilte. (dpa)
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